Mittwoch, 10. Juli 2013

Warum Benchmarking Blödsinn ist

“Wirtschaft ist bunt, aufregend, ansteckend, energiegeladen. Business ist Leidenschaft, Begeisterung, Wachstum. Management bedeutet: Erschließt neue Märkte! Handelt schnell! Brecht Regeln! Erfolgreich sein heißt träumen, mutig sein, handeln. Vergesst Hierarchien! Habt Ideen und unternehmt alles, diese umzusetzen.” (Förster & Kreuz)

Kennt Ihr als Unternehmer auch den täglichen Kampf um die eigene Existenz. Der eine Kunde verlangt noch einen Preisnachlass, obwohl Ihr ihm bereits einen Rabatt eingeräumt habt. Ein anderer möchte eine Zusatzleistung von Euch - ohne Bezahlung versteht sich. So langsam lauft Ihr Gefahr, nicht mehr rentabel zu sein. Aber vielleicht kann man ja etwas von einem Unternehmen abschauen, das größer und erfolgreicher ist als Ihr selbst. Was der Marktführer macht, wird doch wohl bei Euch genauso funktionieren.

Wer sagt eigentlich, dass ich überhaupt dieses ganze Theater mitmachen muss. Wieso soll ich dazu verdammt sein, mich gegen die Konkurrenten behaupten zu müssen? Unsinnigerweise sind wir viel zu viel auf den Wettbewerb fokussiert. Man beobachtet die Mitbewerber mit dem Ziel, besser zu werden als sie.

Der Gipfel dieser Strategie nennt sich “Benchmarking” oder “Best Practice“. Man greift sich den derzeitigen Branchenführer heraus, analysiert ihn gründlich und setzt sich das Ziel, in fünf Jahren so gut zu sein wie er. Selbst wenn mir das gelänge, ich bin doch dann höchstens so gut, wie derjenige es vor fünf Jahren einmal war. Der ist aber inzwischen schon viel weiter. Auf diese Weise renne ich ständig hinterher. Das ist doch total bescheuert. Was noch hinzukommt: Ich bringe keine eigenen Ideen ein, weil ich mich nur auf kopieren beschränke. So wird niemals in irgendeiner Form Innovation oder Kreativität entstehen. Ich schlage vor, diese Strategie in die Tonne zu treten. Die wirklich erfolgreichen Unternehmen interessieren sich nicht für den Wettbewerb. Sie machen ihr eigenes Ding für ihre selbst gewählte Zielgruppe.

Kein anderer bringt dieses Thema so auf den Punkt wie Anja Förster und ihr Ehemann Dr. Peter Kreuz. Sie bezeichnen sich selbst als “Die Business-Querdenker” und zeigen in leidenschaftlicher Art und Weise auf, wie man sich aus Denkschablonen befreien und ausgetretene Pfade verlassen kann. Auch als Autoren haben die beiden sich sich einen Namen gemacht. Sie erhielten für ihr Buch “Alles, außer gewöhnlich” den Wirtschaftbuch-Preis 2007. Es ist außerdem als Hörbuch erschienen. Ein weiteres Buch mit dem Titel “Different Thinking” ist ebenfalls ein Bestseller.

Peter Kreuz ist sympathisch frech. Sein Interview im Migros-Magazin trägt die provozierende Überschrift “Treten Sie Ying und Yang in den Hintern“. Mit Respektlosigkeit und Humor stellt er überholte Managementdogmen in Frage. Für Menschen, die erfolgreich neue Wege gehen wollen, hat er die passenden Impulse parat.

Anja Förster und Peter Kreuz live zu erleben, ist ein inspirierendes Ereignis. Beide sind exzellente Rhetoriker und verstehen es, ihre Zuhörer zu begeistern, zum Umdenken zu bringen und zum Handeln anzuregen.

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