Donnerstag, 29. August 2013

Glück oder Unglück entsteht nicht zufällig

Bei unserer erlebten Realität spielt unsere Wahrnehmung eine entscheidende Rolle. Meistens ist es so, dass in unserem Leben vielleicht 95 % in Ordnung ist und 5 % schief läuft. Es ist doch eigenartig, dass viele Leute fast nur auf die 5 % schauen und die tollen 95 % gar nicht würdigen. Die ganze Zeit ist man damit beschäftigt, Probleme zu lösen und sein Verhalten zu optimieren. Wenn man das eine Problem gelöst hat, stehen gleich zwei neue vor der Tür und man kommt überhaupt nicht mehr aus dem Stress raus.

Umgekehrt funktioniert es allerdings genau so: Wenn wir unsere Aufmerksamkeit auf das Schöne und Gute unseres Lebens richten und dankbar dafür sind, schenkt uns das Leben weitere Gründe, für die wir wiederum dankbar sein können. Lernen wir es, die Ereignisse in unserem Leben wertzuschätzen, dann ziehen wir noch mehr positive Ereignisse in unser Leben, die wir wertschätzen können. Wir erleben dann das Gegenteil eines Teufelskreises - ich nenne es den “himmlischen Glückskreislauf”.

Glück oder Unglück entsteht nicht zufällig, wir erschaffen es uns selbst!

Freitag, 16. August 2013

Best of GLÜCK UND ERFOLG - jetzt als komplettes Buch

Nachdem drei Einzelteile von "Best of GLÜCK UND ERFOLG" als Ebooks erschienen sind, gibt es jetzt das Gesamtwerk. Das Schöne daran: Neben der Ebook-Version gibt es auch eine gedruckte Auflage. Neben den beliebtesten Beiträgen aus meinem Blog enthält das Buch sieben bisher unveröffentlichte Kapitel.

Als Ebook könnt Ihr es wie üblich bei neobooks, Amazon oder den anderen bekannten Portalen erwerben. Das Paperback umfasst 152 Seiten, kostet 14,90 € und kann bei epubli (rechts unten auf das rote Feld "Jetzt Kaufen" klicken), Amazon, in vielen anderen Portalen und natürlich in jeder Buchhandlung bestellt werden. Wenn Ihr die dabei entstehenden Versandkosten umgehen möchtet, könnt Ihr es ab Ende August auch direkt von mir versandkostenfrei bekommen. Schickt dazu einfach eine formlose Bestellung an michaelis@erfolgdurchglueck.de. Falls Ihr eine persönliche Widmung möchtet, dann schreibt es bitte dazu.

Mittwoch, 14. August 2013

Die drei Möglichkeiten, sich angemessen in einem Beziehungsstress zu verhalten (Teil 3)

Die dritte Möglichkeit: Leave it!

Manche Situationen sind einfach festgefahren. Du hast das Gefühl, dass es kein vor und kein zurück mehr gibt. Du willst diese Situation ändern, aber es geht einfach nicht. Doch wer sagt denn, dass Du in einem solchem Fall ausharren musst.

Um Missverständnissen vorzubeugen: Dieses ist gewiss kein Plädoyer für einen leichtfertigen Ausstieg und ich lasse hier keinesfalls Werte wie Treue, Beständigkeit und Verbindlichkeit außer Acht. Du musst aber auch nicht auf Gedeih und Verderb ein Leben lang in einer Beziehung stecken bleiben, bei der Du ständig blockiert bist und Dich nur über die Runden quälst. Das ist weder gottgewollt noch vernünftig! Auf diese Weise sorgst Du nur für Frust, Demotivation, Stress  und schließlich auch für Krankheiten.

Wenn Du merkst, dass Du weder mit “Change it!” noch mit “Love it” weiterkommst, dann verlasse die gewohnten Bahnen. Klebe nicht an einer Beziehung, nur weil Du sie einmal eingegangen bist, wenn auch aus gutem Grund. Wage einen Aufbruch zu neuen Welten. Es ist nie zu spät, neu anzufangen. Möglichkeiten gibt es immer wieder. Wichtig ist Deine Bereitschaft, Dich für Neues zu öffnen. Du wirst merken wie viel Ballast von Deinen Schultern abfällt, dass Du wieder frei atmen kannst und viel leichter durchs Leben gehst.

Doch “Leave it” fällt uns Menschen am schwersten von allen drei Möglichkeiten. Unser Gewissen spielt da eine große Rolle, aber auch unsere Gewohnheiten. Wir haben uns an die Dinge, die wir regelmäßig machen, so sehr gewöhnt, dass es uns in Fleisch und Blut übergegangen ist. Wenn wir nun vor der Frage stehen, ob wir unseren Partner verlassen sollen oder nicht, können unser Gewissen und unsere Gewohnheiten uns an diesem Punkt zum Verhängnis werden.

Auch zu “Leave it!” habe ich wieder einige hilfreiche Fragen:
  • Was hält Dich in der aktuellen Situation?
  • Willst Du die Situation verlassen?
  • Was wäre der Preis dafür, die Situation zu verlassen?
  • Bist Du bereit, diesen Preis zu bezahlen?
  • Was würde im schlimmsten Fall passieren, wenn Du Deinen jetzigen Partner verlassen würdest?
  • Welche Schritte sind dazu notwendig?
  • Angenommen, Du würdest einen Neuanfang machen, was wäre dann in einem Jahr oder in 5 Jahren?
  • Was wäre in einem Jahr oder in 5 Jahren, wenn Du weiter in Deiner jetzigen Beziehung bleibst?
Ob Du nach der Beschäftigung mit diesen Fragen zu dem Ergebnis kommst, dass es besser ist, Deinen Partner zu verlassen, oder nicht: Sehr häufig bringt es schon alleine eine Erleichterung, „leave it“ als Option ins Spiel zu bringen. Wenn Du Dich gedanklich mit dem Loslassen beschäftigst und dabei merkst, dass es möglich ist, bekommst Du das wichtige Gefühl, der “Macher” Deines Lebens zu sein und nicht das Opfer Deiner Lebensumstände. Dir wird Deine Freiwilligkeit und Selbstbestimmung deutlich. Niemand zwingt Dich, diese Situation aushalten zu müssen. Es gibt immer eine Alternative! Du bist frei, ein “Ja” zu Deiner Situation zu sagen, oder ein “Nein”.

“Freiheit bedeutet Verantwortlichkeit. Das ist der Grund, weshalb die meisten Menschen sich vor ihr fürchten.”
(George Bernhard Shaw)

Montag, 12. August 2013

Die drei Möglichkeiten, sich angemessen in einem Beziehungsstress zu verhalten (Teil 2)

Die zweite Möglichkeit: Love it!

Im letzten Beitrag ging es um die Veränderung Deiner Situation. Wenn Du Dich für “Love it!” entschließt, dann hat das ebenfalls etwas mit Veränderung zu tun. Diese bezieht sich allerdings nicht auf den Wandel Deiner Lebensumstände, sondern das Ändern Deiner Einstellung zu den Umständen.

Es gibt Situationen, bei denen es einfach keinen Sinn macht, Deine Beziehung verändern zu wollen. In dem Fall ist es ratsam, ein klares “Ja” zur Situation zu sagen. Heißt das, dass ich jetzt alles durch die rosarote Brille sehen muss? Ganz im Gegenteil! „Love it“ bedeutet nicht, ungewollte Zustände einfach hinzunehmen und zu erdulden. Du entwickelst aktiv und mit einer bewussten Entscheidung eine positive Haltung zur Deiner Lebenssituation.

Natürlich kannst Du Dich immer wieder darüber aufregen und ärgern, dass es anders ist, als Du es Dir wünschst. Du kannst Deinem Partner die Schuld für Deine Misere geben. Du kannst Dich ablenken und Dich innerlich rausziehen oder Dich betäuben mit Drogen aller Art. Nur was passiert dann langfristig mit Dir? Weiter bringt es Dich auf keinen Fall! Du hängst da mit Deinen negativen Gefühlen, die weder Dir noch Deinem Partner einen Vorteil bringen.

Es gibt dazu einige Fragen, die hilfreich sein können:
  • Was könnte das Gute an der aktuellen Situation sein?
  • Welche Chance bietet mir diese Situation?
  • Was wäre der Vorteil daran, die Situation so anzunehmen?
  • Wie kann ich lernen, die Situation zu akzeptieren und besser damit umzugehen?
  • Was würde mir fehlen, wenn ich die Situation verlassen würde?
  • Wofür könnte ich in meiner Situation dankbar sein?
  • Wie kann ich die Situation als Lernerfahrung nutzen und daran wachsen?
  • Wie kann ich lernen, die Situation weniger ernst zu nehmen?
  • Wie kann ich vielleicht sogar ein Spiel daraus machen?
  • Worauf macht es im Moment am meisten Sinn, meine Energien zu richten?

Konzentriere Dich auf die Dinge in Deinem Leben, die Dich erfreuen. Richte Deine Aufmerksamkeit auf das, was in Deiner Partnerschaft schön ist. Wenn Du das regelmäßig tust, dann wirst Du bald merken, wie sich die Gefühle für Deinen Partner positiv verändern.

Der ultimative Tipp für eine glückliche Beziehung heißt Dankbarkeit und Wertschätzung. Das ist ein wahrer “Glücksturbo”! Bringst Du Deinem Partner Dankbarkeit und Wertschätzung entgegen, dann bringst Du eine positive Spirale in Gang, die immer mehr Glück nach sich zieht. Du erlebst Dinge, die Dich noch glücklicher machen und für die Du dann wiederum dankbar bist. Es ist das Gegenteil eines “Teufelskreises”. Ich nenne es einfach mal den “himmlischen Glückskreislauf”.

Fotos © : Simone Peter / PIXELIO

Freitag, 9. August 2013

Die drei Möglichkeiten, sich angemessen in einem Beziehungsstress zu verhalten (Teil 1)


Ihr könnt es drehen und wenden, wie Ihr wollt: Jedes Verhalten außerhalb dieser drei Möglichkeiten verursacht Stress und führt nicht selten zu Frust. Diejenigen aber, die sich grundsätzlich für eine dieser drei Möglichkeiten entscheiden, zapfen damit ein unglaubliches Potential für ein erfülltes und selbstbestimmtes Leben an. Das gilt grundsätzlich für jede Situation. Das Thema "Beziehungen" habe ich beispielhaft deshalb gewählt, weil hier eines besonders deutlich wird: Du kannst Dich unglaublich machtlos fühlen, wenn Du Dich außerhalb dieser drei Möglichkeiten bewegst.
Bevor wir uns den genannten drei Möglichkeiten zuwenden noch ein Hinweis: Falls Du es noch nicht getan hast, dann lies erst vorher den Beitrag "Drei hervorragende Möglichkeiten für eine wirksame Veränderung". Er gibt eine kleine Einführung in das Prinzip und bildet die Basis für diesen Dreiteiler.
Die erste Möglichkeit: Change it!
Es scheint üblich zu sein, dass sich Beziehungspartner ständig gegenseitig verändern wollen. Ich habe in dem Zusammenhang mal den Begriff "zweiter Erziehungsweg" gelesen und finde ihn sehr passend. Überleg doch mal: Jemand kritisiert Dein Verhalten, nörgelt ständig an Dir rum und überschüttet Dich mit Vorwürfen. Wie würdest Du damit umgehen?
Es gibt einen Grundsatz: Druck erzeugt Gegendruck! Es ist nahezu unmöglich, durch ein druckvolles Agieren den anderen zu einer Verhaltensänderung zu bewegen. Meistens erreichst Du damit sogar das Gegenteil von dem, was Du willst. Dein Partner wird sich zur Wehr setzen und sein Verhalten verteidigen.
Oft kommt es außerdem zu einem Gegenangriff, weil Deinem Partner ja auch einige Deiner Eigenschaften missfallen: „Du hast es gerade nötig! Wie war das denn letzte Woche? Wenn ich noch daran denke, wie Du Dich beim Besuch unserer Freunde aufgespielt hast! Immer musst Du Dich in den Vordergrund drängen und hörst nie zu!“ Das lässt Du natürlich nicht auf Dir sitzen: „Das ist mal wieder typisch für Dich! Nur weil Du kein Interesse an spannenden Diskussionen hast, bewertest Du mein Verhalten als 'in den Vordergrund drängen'. Wenn Du Dich mehr für das interessieren würdest, was mich beschäftigt, dann …"
Diesen Kreislauf könnt Ihr solange steigern, bis entweder ein handfester "Rosenkrieg" entsteht, oder Ihr Euch irgendwann lethargisch auseinander lebt. Wer keinen Bock mehr auf diesen zermürbenden Kampf hat, der schaltet einfach auf "Durchzug".
Wir haben ja bereits festgestellt, dass unser Einfluss auf andere Menschen begrenzt ist. Das heißt aber noch lange nicht, dass wir überhaupt keinen Einfluss haben. Jeder von uns hat die Veranlagung, andere von seinen Standpunkten zu überzeugen und diese zu beeinflussen. Daran ist grundsätzlich nichts verkehrt. Problematisch wird es erst dann, wenn ich die Andersartigkeit nicht mehr respektiere und versuche, auf Biegen und Brechen zu manipulieren. Das Kuriose dabei ist: Die Methode "Druck und Vorwürfe" hat noch nie funktioniert - noch nie in der gesamten Geschichte der Menschheit - und trotzdem versucht die Mehrheit der Menschen immer wieder auf diese Weise ihre Ziele zu erreichen. Immer wieder versuchen die Leute eine Methode anzuwenden, die noch nie geklappt hat und auch niemals klappen wird.
Was könntest Du nun tun, damit sich Deine Partnerschaft positiv entwickelt? Zunächst ist es sinnvoll, Dir ein "gutes" Ziel zu suchen, wie im Beitrag "Wie man sich sinnvolle Ziele setzt und diese auch erreicht" beschrieben. Ein Ziel, das Du aus eigenen Stücken erreichen kannst, gibt Dir das Gefühl von Fähigkeit und Souveränität. Das bleibt nicht ohne Außenwirkung. Was passiert denn, wenn Dein Partner merkt, dass Du ihm nichts Böses willst und ihn in seiner Eigenart akzeptierst, liebst und wertschätzt? Was meinst Du? Wird er Dir eher zuhören und sich über das Gedanken machen, was Dich beschäftigt? Du kannst Dir sicher sein, dass die Chance auf jeden Fall wesentlich größer ist, als wenn Du Druck ausübst.
Sucht Euch dann gemeinsame Ziele, die Euch beide am Herzen liegen. Manchmal ist es durchaus sinnvoll, einen Kompromiss zu schließen. Ihr solltet nur darauf achten, dass ihr beide dabei Gewinner seid. Wenn einer von Euch das Gefühl hat, sich zu verbiegen und seine Bedürfnisse in großem Umfang hintenan zu stellen, dann funktioniert das nicht auf Dauer. Jeder sollte sein "Ich" leben können und gleichzeitig zusammen mit dem Partner ein "Wir" entwickeln. Wenn Ihr gemeinsame Ziele habt und dabei sogar eine gemeinsame Vision heranwächst, dann entsteht eine unglaubliche Verbundenheit. So könnt Ihr in Eurer Beziehung wachsen, ohne Eure eigene Identität zu verlieren.
Leider kommt jetzt noch eine schlechte Nachricht: Selbst wenn Du alles beherzigst, was Du bisher gelesen hast, ist das noch keine Gewähr für eine gut funktionierende Beziehung. Es kann ja sein, das Du nur das Beste für Deinen Partner und Dich möchtest. Stellt sich dieser aber quer, hast Du unter Umständen keine Chance. Du kannst zwar in Deinem eigenen Leben alles verändern, doch auf das Leben anderer hast Du eben nur einen begrenzten Einfluss. Sollte also eine positive Veränderung deshalb nicht möglich sein, kommt nur eine der beiden anderen Möglichkeiten in Frage: "Love it" oder "Leave it".

Mittwoch, 7. August 2013

Drei hervorragende Möglichkeiten für eine wirksame Veränderung

Bevor wir richtig einsteigen habe ich noch eine Frage an Dich: „Glaubst Du, dass es ein unausweichliches Schicksal gibt? Existiert so etwas wie 'schicksalhafte Vorherbestimmung'?“ Die Frage ist von entscheidender Bedeutung! Nehmen wir an, Du steckst in einer Situation, die Du gerne verändert haben möchtest. Was Du gerade erlebst geht Dir tierisch auf den Senkel und Du willst da irgendwie raus. Hast Du auf der anderen Seite die Überzeugung, dass Du Deinem Schicksal ausgeliefert bist, dann ist die Sache nicht so ganz einfach. Einerseits möchtest Du, dass sich etwas verändert, andererseits glaubst Du, dass Du selbst keinen, oder zumindest kaum einen Einfluss auf die eigene Veränderung hast. Wenn sich dann doch etwas in Deinem Leben verbessert, dann kommt das gewissermaßen von außen und geschieht mehr oder weniger zufällig.
Ich behaupte, die Fähigkeit Veränderungen voranzutreiben und die Überzeugung, Opfer der Umstände zu sein, sind ein Widerspruch. Diese beiden Verhaltensweisen schließen sich gegenseitig aus. Deshalb ist an dieser Stelle ein klarer Entschluss erforderlich. Nun eine weitere Frage an Dich: „Bist Du bereit, die volle Verantwortung für alles, was in Ihrem Leben geschieht, zu übernehmen, oder ziehst Du die Opferrolle vor?“ Du hast die Wahl! Niemand zwingt Dich, etwas zu verändern. Es ist allein Deine freie Entscheidung! Du kannst natürlich auch alles so lassen, wie es ist und darauf hoffen, dass sich zufällig etwas verbessert. Ich halte diese Strategie allerdings für die schlechteste überhaupt.
Es gibt sicherlich Zeiten, wo man einfach mal abhängt und alles nur geschehen lässt. Das ist auch gut so. In unserem Leben sollte sich „Tun“ und „Loslassen“ abwechseln. Ich finde dazu das Bild von Saat und Ernte ganz hilfreich: Im Frühjahr bearbeitet der Bauer den Boden und manchmal powert er dabei, was das Zeug hält. Im Sommer macht er Pause – er lässt los. Es wäre schon ziemlich bekloppt, wenn er jetzt an den grünen Trieben ziehen würde, damit sie schneller wachsen. Das macht er aber nicht. Er wartet ab und vertraut darauf, dass Gott Wachstum und Gedeihen schenkt. Jetzt muss er nichts tun. Er kann es einfach geschehen lassen. Im Herbst wird er dann erneut aktiv, um die Ernte einzufahren, und im Winter ist dann wieder Pause. Es sind also verschiedene Zyklen, die sich immer abwechseln. Und so läuft auch unser Leben.
In diesem Beitrag steht nicht Abwarten und Loslassen im Vordergrund. Heute geht es um aktive Veränderung. Um bei dem Bild vom Bauern zu bleiben: Es geht um die Saat. Was Du in der Gegenwart säst, bestimmt Deine Ernte in der Zukunft. Ich unterstreiche das mit einem Zitat von Leonardo da Vinci: „Wer heute nur immer das tut, was er gestern schon getan hat, der bleibt auch morgen, was er heute schon ist.“ Dazu hat auch Albert Einstein mal was Schlaues gesagt: "Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert."
Was kannst Du nun tun, wenn Du Dich in einer Situation befinden, die Du – sagen wir mal – als "verbesserungswürdig" beurteilst? Mir fallen fünf Möglichkeiten ein, wie Du damit umgehen kannst – zwei davon sind absoluter Mist, die anderen drei halte ich für sehr gut und hervorragend anwendbar. Die beiden ersten Möglichkeiten, die Dich auf keinen Fall weiter bringen, lauten 1. Jammern und Schimpfen und 2. andere für Deine Misere verantwortlich machen. Bei Letzterem wird manchmal sogar das System verantwortlich gemacht. Man schiebt die Schuld auf Übergeordnetes, z.B. die bestehenden Regeln, die Kultur, die Firmenpolitik, oder vieles andere. Durch dieses Verhalten nimmt der Grad an Unverantwortlichkeit, Ohnmacht und Passivität noch weiter zu.
Jammern und Schimpfen bringt also nichts – es erzeugt höchstens Stress und Ärger – und anderen die Schuld für Deinen Mist zu geben bringt auch nichts. Kommen wir zu den guten drei Möglichkeiten. Sie werden in einer bekannten Lebensweisheit zusammengefasst: „Change it“, „Love it“ or „Leave it“. Dieser Spruch ist wohl schon millionenfach auf Managerseminaren verkündigt worden und vielleicht hast Du ihn auch schon mal gehört. Es gibt auch viele Bücher, in denen über „Change it“, „Love it“ or „Leave it“ geschrieben wurde. Ich habe allerdings meine eigene Art, mich diesem Motto zu nähern.
Grundsätzlich kannst Du immer eine oder mehrere dieser drei Möglichkeiten wählen. Manchmal gibt es Situationen, wo vielleicht eine dieser Optionen keinen Sinn macht, weil der zu zahlende Preis zu hoch ist. Dann blieben aber immer noch zwei Alternativen übrig. Im Extremfall könnte es sein, dass sogar zwei dieser drei Möglichkeiten nicht sinnvoll sind. In der Regel wird das zwar nicht der Fall sein, aber es ist immerhin denkbar. Es wird aber nie passieren, dass keine der drei Optionen anwendbar ist. Und wenn auch nur eine davon brauchbar ist, dann hast Du auf alle Fälle eine Wahlmöglichkeit: Du entscheidest Dich entweder dafür, diese Möglichkeit anzuwenden, oder dafür, es nicht zu tun und alles beim Alten zu lassen. Wenn Du aber alles beim Alten lässt, läuft auch Dein Leben weiterhin so wie bisher. Möchtest Du also eine Veränderung Deiner Lebenssituation, dann kommst Du nicht um eine veränderte Denk- und Verhaltensweise herum.
Du darfst Dir bewusst machen, dass Du als erwachsener Mensch niemals Opfer der Umstände bist. Du trägst die Verantwortung für alles, was in Deinem Leben geschieht. Es mag ja sein, dass Du vielleicht unter bestimmten Verhaltensweisen Deines Partners leiden und es Dir deshalb schlecht geht. Trotzdem ist auch diese Situation nur ein Spiegel Deines Innenlebens. Du ziehst genau die Menschen in Dein Leben, die Deinem Inneren entsprechen. Wenn Du also eine Veränderung Deiner äußeren Situation möchtest, dann geht das nur über ein verändertes Inneres.
Um jetzt konkret zu werden, benötigen wir irgendeinen Sachverhalt – einen Lebensumstand. Ich habe das Thema „partnerschaftliche Beziehungen“ gewählt. Der dreiteiligen Artikel mit dem TitelDie drei Möglichkeiten, sich angemessen in einem Beziehungsstress zu verhalten“ erscheint in den nächsten Tagen. Die meisten Dinge, die darin vorkommen, kannst aber auch problemlos auf Deinen Beruf oder andere Lebensbereiche übertragen.

Fotos:
“Reisernte 2” © : Manfred Schütze / PIXELIO
“Abzweigungen” © : Bernd Romeike / PIXELIO

Montag, 5. August 2013

Wie man sich sinnvolle Ziele setzt und diese auch erreicht

Stell Dir vor, Du bist irgendwo in der afrikanischen Steppe und begegnest plötzlich einem wilden Tier. Jetzt wird Dein Fluchtinstinkt dafür sorgen, dass Du rennst, bis die Socken qualmen. Der Fluchtinstinkt ist also durchaus sinnvoll, weil er Dein Überleben sichern soll.

Wahrscheinlich hat Dir dieser Instinkt auch in der zivilisierten Welt schon so manches Mal das Leben gerettet. Wenn Du die Straße überquerst und ein Auto kommt plötzlich mit einem Affenzahn auf Dich zugebrettert, dann ist es für Dich nicht gerade von Vorteil, wenn Du genau in diesem Moment Deine logisch-analytischen Fähigkeiten aktivierst. Es wäre völlig unsinnig, wenn Du Dich jetzt fragen würdest, ob es sich um einen Mercedes oder einen Audi handelt und was der hier eigentlich will. Du bringst Dich einfach nur mit einem beherzten Sprung in Sicherheit.

Ich habe mal ein witziges Lied der “Prinzen” gehört. Hier ein kleiner Textauszug:

“Sitzt du in Hessen
und würgst dich beim Essen,
oder winken in Schwaben
aus der Leberwurst Schaben,
dann empfiehlt dir die Gesundheitspolizei:
Vergammelte Speisen
zu überhöhten Preisen
sind zurückzuweisen!”

Dieser Dialog ist auch ganz ulkig: “Mama, was ist das Schwarze in meinem Salat?” “Kind, das ist Pfeffer!” “Mama, hat Pfeffer Beine?”

Keiner von uns würde sich freiwillig ein verdorbenes Essen reinziehen. Der Ekel vor Gammelfraß und unser Fluchtinstinkt haben eines gemeinsam: Sie gehören beide zur Kategorie “Vermeidungsgefühle.”

Wahrscheinlich geht es Dir genauso wie mir, wenn Du an Deinen nächsten Urlaub denkst - Du fühlst Dich gut und freust Dich schon darauf. Selbst so unbequeme Aufgaben wie Kofferpacken und zum Flughafen rennen, nimmst Du in Kauf, weil das tolle Erlebnis Deines Urlaubs wesentlich mehr ins Gewicht fällt, als die Vorbereitungen. Die Aussicht auf einen schönen Urlaub macht Dir “Belohnungsgefühle”.

Vermeidungsgefühle führen Dich von etwas weg, während Belohnungsgefühle Dich zu etwas hin führen. Jeder Mensch erlebt grundsätzlich beide Arten von Gefühlen, jedoch ist die Gewichtung unterschiedlich. Der Fehler, der häufig gemacht wird, dass man oft versucht, positive Ziele durch Vermeidungsgefühle zu erreichen.

Da wäre beispielsweise die Mutter, die sich einen gewaltigen Stress damit macht, dass Sohnemann eine Klassenarbeit vergeigt. Nun ist die gute Zensur und vielleicht sogar die Versetzung gefährdet. Es wird geschimpft, gezetert und Druck gemacht: “Wenn Du Dich nicht anstrengst, damit Deine Noten besser werden, dann gibt’s gewaltig Ärger. Computerspiele sind vorerst gestrichen, solange Du nicht mindestens auf “Drei” stehst.”

Das Ziel der Mutter, dass Ihr Sohn gut in der Schule wird, kann man durchaus als positiv bewerten. Sie versucht dieses Ziel allerdings dadurch zu erreichen, indem sie bei ihrem Sohn Vermeidungsgefühle provoziert. Vermeidungsgefühle führen aber nie zu etwas hin, sondern immer von etwas weg.

Ein richtig guter Schüler kann der Bursche nur werden, wenn Belohnungsgefühle vorhanden sind. Das Maximum, was in unserem Beispiel durch die Vermeidungsgefühle erreicht werden kann, ist das Verlassen der Gefahrenzone. Vielleicht gelingt es ihm aus Angst vor Strafe, sich so weit zu verbessern, dass er gerade noch so durchrutscht und nicht hängen bleibt. Ist er dann aus der Gefahrenzone raus, ist die Motivation schlagartig weg. Das muss auch so sein, weil uns diese Emotionen genau zu diesem Zweck gegeben wurden. Vermeidungsgefühle haben die Aufgabe uns vor Gefahren zu schützen!

Voraussetzung für das Erreichen positiver Ziele ist eine positive Motivation. Vermeidungsgefühle verhindern aber geradezu eine solche Motivation. Wenn Du ein positives Ziel erreichen willst, aber in einer “weg-von-Motivation” steckst, dann ändere Deine Ausrichtung in eine “hin-zu-Motivation”. Formuliere Dein Ziel neu, bis es ein “hin-zu-Ziel” ist. Wenn Du keinen Job hast, dann willst Du möglicherweise so schnell wie möglich raus aus der Arbeitslosigkeit. Das wäre dann aber ein “weg-von-Ziel”. Wenn man es richtig betrachtet, dann hast Du gar nicht gesagt, was Du willst, sondern nur das, was Du nicht willst, nämlich keine Arbeitslosigkeit.

Jetzt drehe die Sache einfach um: Was willst Du stattdessen? Achte darauf, dass Du Dein Ziel positiv formulierst. Negationen wie “nicht” “kein” und ähnliches sind tabu. Jetzt überprüfe für Dich, ob Dein Ziel motivierend genug ist. Wenn Du meinst “Na ja, es wäre im Grunde nicht schlecht, wenn ich es erreiche”, dann reicht das nicht aus. Erst wenn es Dich “vom Hocker reißt”, kannst Du die volle Power der Motivation nutzen.

Nun kommt ein weiterer wichtiger Punkt hinzu: Dein Ziel muss selbsterfüllbar sein! Ist die Erfüllung Deines Zieles von einem anderen Menschen abhängig, dann führt das zu Machtverlust. Du wärst dann nämlich passiv und abwartend, anstatt Dein selbst Leben in die Hand zu nehmen. Selbstverständlich ist es völlig o.K., wenn Du Dir helfen lässt, um Dein Ziel zu erreichen. Mach Dir dazu bewusst, dass es immer viele verschiedene Möglichkeiten gibt, Dir Unterstützung zu holen und dass Du selbst entscheidest, wann und von wem Du Dir helfen lässt. Auf diese Weise bekommst Du ein Gefühl von Fähigkeit und Unabhängigkeit.

Weitere Aspekte für eine effektive Zielerreichung haben die Glückstrainer Claudia Pretzl und Stefan Moerder bereits im Beitrag “Glückliche Menschen erreichen bis zu 200 % ihrer normalen Leistungsfähigkeit” dargelegt. Diejenigen, die mehr darüber wissen möchten, müssen sich noch ein wenig gedulden. Demnächst erscheint mvon mir ein Buch zum Thema “Ziele”.

Foto © : Karin Schmidt / PIXELIO

Freitag, 2. August 2013

Das Problem, Freund und Feind zu unterscheiden


Ein kleiner Vogel erfror während eines eisigen Winters im Fluge und stürzte zu Boden. Eine Kuh kam vorbei und ließ einen Fladen auf ihn fallen. Der warme Dung taute den kleinen Kerl wieder auf; vor Freude begann er zu zwitschern.  Das hörte die Katze, grub ihn aus und verspeiste ihn.

Merke: Nicht jeder, der Dich bescheißt ist Dein Feind. Nicht jeder der Dich aus der Scheiße holt ist Dein Freund.

(Verfasser unbekannt)

Foto © : Joujou / PIXELIO