Donnerstag, 2. Januar 2014

Altes Jahr raus und neues Jahr rein - gute Vorsätze müssen her, oder?

Diesen Rutsch ins neue Jahr habe ich nie verstanden, rein wissenschaftlich gesehen ist es doch nur ein Datumswechsel. Die Chinesen feiern das neue Jahr meines Wissens nach im Februar, also was ist das Besondere an diesem Tag?

Sind es die guten Vorsätze, die vielen Wünsche und positiven Absichten, die wir daran binden? Sind es die Erwartungen?

Wer kennt das nicht: Die Vorsätze sind gut und nach Mitternacht oft schnell vergessen oder gebrochen. Wir stellen ständig Erwartungen, an Situationen, an andere Menschen und nicht zuletzt an uns selbst und das LEBEN.

Was, wenn diese Erwartungen nicht erfüllt werden? Dann sind wir vom Leben, den Leuten oder uns selbst enttäuscht. Wie reagieren wir dann? Sind wir dann gerecht mit uns und den anderen?
Eine zu hohe Erwartungshaltung kann uns viele schöne Situationen kaputt machen. Wer von uns ist perfekt? Und wer von uns denkt er müsse der perfekte Mensch sein, ein(e) perfekte(r) Mutter/Vater, ein(e) perfekte(r) Ehefrau/Ehemann oder Gastgeber(in)? Was erwarten wir von uns? Oft zuviel und wenn wir oder die anderen dies nicht erfüllen können sind wir enttäuscht.

Ich esse gern thailändisch. Thailänder schärfen das Essen oft so gut, dass es ein Genuss ist für mich. Ich mag es wenn sich die frischen Gewürze zu einem Gaumenfeuerwerk in meinem Mund entzünden. Man schmeckt die Kokosmilch, das Zitronengrass und andere Gewürze und auf einmal wird es scharf im Mund, aber nur so stark, dass es nach wenigen Sekunden wieder neutral wird. Wenn ich allerdings etwas zu viel Chili nehme, dann brennt der Mund danach so stark … ich nehme dann keine Nuancen mehr wahr oder wenn es sehr viel schärfer ist, dann schmecke ich gar nichts mehr. Bis mir der Schweiß von der Stirn tropft und jeder Bissen zur Qual wird.

Genauso verhält es sich mit den Erwartungen. Sind sie zu hoch, dann entgehen uns die schönen Nuancen des Lebens, wir haben dann dieses brennen des Chili im Mund und die kleinen, feinen, schönen Momente können wir nicht mehr wahrnehmen. Aufmerksamkeit geht verloren durch zu hohe Erwartungen, mein Fokus der Wahrnehmung ist dann zu eng, zu begrenzt. Begrenzt auf das was uns scheinbar sehr wichtig ist, die Erwartung!

Deshalb habe ich meinen guten Vorsatz für dieses Jahr ohne zu hohe Erwartungen gefasst. Ich mag weiterhin das Essen genießen, die Menschen so wahrnehmen wie sie sind und meine Erwartungen minimieren.

Was für Vorsätze hast du?

Eine gute Zeit
Chris

Wie Ihr gerade gemerkt habt, bin ich nicht der Verfasser des obigen Textes. Geschrieben wurde er von Chris Hagen. Chris ist “Glückscoach” und Trainer für "Walking in your shoes".

Fotos © PIXELIO
“Zum Jahreswechsel” von Berggeist007
“Chilies″ von Helmut Leutner