Montag, 30. September 2013

Die Geschichte von den ungleichen Zwillingen

Es waren einmal Zwillinge, die glichen sich äußerlich wie ein Ei dem anderen. Ansonsten waren aber vollkommen verschieden.

TwinsWenn es dem einen zu heiß war, war es dem anderen zu kalt. Wenn der eine sagte: “Die Musik ist zu laut”, wollte der andere die Musik noch lauter. Und der auffälligste Unterschied zwischen den beiden war der, dass der eine von ihnen zu jeder Stunde optimistisch und zuversichtlich war, während sich der andere immer schlecht gelaunt und und pessimistisch gab.

Als sie nun eines Tages Geburtstag hatten, wagte der Vater der Zwillinge ein Experiment: Er wartete am Vorabend des Geburtstages so lange, bis seine Söhne eingeschlafen waren, und machte sich dann heimlich ans Werk. Er füllte das Zimmer des Pessimisten bis unter die Decke voll mit den schönsten Geschenken: Spielzeug, Sportgeräte, technische Geräte und vieles mehr. Dem Optimisten aber legte er nur einen stinkenden Haufen Pferdeäpfel ins Zimmer – sonst nichts. Nun war er gespannt, was passieren würde.

Am nächsten Morgen schaute der Vater zuerst ins Zimmer des Pessimisten. Er fand ihn laut klagend am Boden sitzen, inmitten der ganzen wundervollen Geschenke. “Warum weinst du denn?” fragte der Vater. “Erstens, weil meine Freunde neidisch sein werden, zweitens, weil ich die ganzen Gebrauchsanleitungen lesen muss, bevor ich mit den Geschenken etwas anfangen kann, drittens, weil ich für die meisten dieser Spielsachen ständig neue Batterien brauchen werde und viertens, weil im Lauf der Zeit bestimmt ein paar von den Spielsachen kaputtgehen werden!”

Darauf ging der Vater in das Zimmer des optimistischen Zwillings. Dieser hüpfte vor Freude um die Pferdeäpfel herum. “Warum bist du denn so fröhlich?” fragte der Vater. “Ganz einfach”, antwortete dieser “weil irgendwo im Haus ein Pony sein muss!”

Gefunden auf “Zeit zu leben“. 

Foto © Franz Maringer / PIXELIO

Freitag, 27. September 2013

Vom Fischen

Ganz egal, ob Du etwas verkaufen, jemanden missionieren oder sonst von Deinem Standpunkt überzeugen möchtest - es geht dabei immer um den Versuch einer Beeinflussung. Daran ist grundsätzlich nicht verkehrt. Die Frage ist nur, welche Vorgehensweise dafür effektiv und andererseits ethisch vertretbar ist. In diesem Zusammenhang finde ich eine kleine Geschichte des Schweden Bror Jonzon sehr passend:

Beim Angeln in Lappland habe ich einige Lektionen gelernt.

Erstens: Es zählen die Fische, die man gefangen hat, und nicht diejenigen, die man erschrecken, beeindrucken oder interessieren konnte.

Zweitens: Es ist ausgeschlossen, einen Fisch zum Anbeißen zu zwingen. Er muss von sich aus kommen.

AnglerDrittens: Ruhe ist wichtig. Spricht man zuviel oder bewegt man sich unnötig, so ergreift der Fisch, der anbeißen will, die Flucht.

Viertens: Wer das Fischen nicht liebt, kann nie ein guter Fischer werden. Man muss das Warten genießen können. Gleichgültig, ob es kalt ist, ob es regnet oder ob die Mücken stechen.

Fünftens: Manche Fischer nehmen immer denselben Köder, ungeachtet der Fischart, die sie fangen wollen. Doch eine Forelle wird durch einen anderen Köder angelockt als ein Kabeljau.

Sechstens: Man muss die Angel dort werfen, wo Fische sind, und nicht erwarten, dass sie zu einem kommen. Manche Leute ziehen es vor, sich bequem am Ufer niederzulassen, statt sich auf die glitschigen Felsen zu wagen oder in die Mitte der Strömung.

Soviel vom Fischen …

Fotos © Rike / PIXELIO

Dienstag, 24. September 2013

Mein Freund Malte - Das Fettnäpfchen

Neulich unternahm ich zusammen mit Malte einen Ausflug aufs Land und besuchte eine Veranstaltung, die gemeinsam von der dörflichen Verwaltung und der dort ansässigen Kirchengemeinde organisiert wurde. Eine Dorfpersönlichkeit nach der anderen hielt eine Rede und anschließend gab es Kaffee und Kuchen. Es hätte mir kaum etwas langweiligeres passieren können, als diese Dumpfbackenparade. Wahrscheinlich wäre selbst ein Vortrag zum Thema “Das richtige Öffnen von Konservendosen und ihre Auswirkung auf die Scheidungsstatistik des Jahres 2009″ interessanter gewesen. Auch das Publikum war nicht unbedingt mein Fall - lauter Pollunderträger, Topflappenhäkler und Eierpappenaufbewahrer. Je länger ich mich im Raum umschaute, desto mehr gewann ich die Überzeugung, von lauter Kaffefahrt-Junkies umgeben zu sein.

Der beste Redner von allen war ein Missionar aus Äquatorial-Guinea. Müsste ich Schulnoten vergeben, er bekäme als einziger Sprecher eine “Vier Plus”. Unter den Blinden nunmal ist der Einäugige König. In Erinnerung ist mir allerdings nicht sein Vortrag geblieben, sondern ein Witz, den er anschließend beim gemütlichen Beisammensein zum Besten gab. Dieser ging folgendermaßen:

Ich habe Spaß ...“Ein Elefant suchte zum Wassertrinken einen Teich auf. Das letzte Mal, als er das tat, begegnete ihm ein Krokodil. Nun war dieser Elefant eine wahre Spaßkanone. Nachdem er seinen Durst gelöscht hatte, füllte er seinen Rüssel mit Wasser und verpasste damit dem Krokodil, das gerade am Ufer gemütlich in die Sonne lag, eine ungewünschte Dusche. Diesmal war es jedoch anders. Während der Elefant trank, nahm er das Krokodil überhaupt nicht wahr, weil es unbemerkt unter der Wasseroberfläche lag. Nun war die Stunde der Rache gekommen! Das Krokodil schlich sich tauchend heran, packte blitzschnell zu und biss dem Elefant den Rüssel ab. Der Elefant daraufhin mit nasaler Stimme: Thag mal - findetht du dath eigentlich luthtig?”

Der Witz war der Brüller des Tages. Malte rief mir begeistert zu: “Ey, der war der Oberhammer! Wir sind doch morgen Abend auf Kevins Party. Den muss ich dort unbedingt erzählen!” Am nächsten Abend traf ich Malte, wie verabredet, vor Kevins Wohnung. Wir gingen gemeinsam hinein. Es waren zu diesem Zeitpunkt erst etwa zehn Gäste anwesend, aber die anderen trudelten im Laufe der nächsten halben Stunde ebenfalls ein. Auf der Party gab es ein ziemlich gemischtes Publikum - einige Hardcore-Rocker, ein paar Simon & Garfunkel-Punker und sogar auch völlig normale Menschen. Kurz nach Mitternacht schlug Maltes Stunde. Erst erzählte er zwei kurze Gags zum warmwerden und dann kam der Witz, den er am Vortag vom Missionar gehört hatte.

Die Leute waren gespannt, ganz besonders eine hübsche Blondine, die uns gegenüber stand. Als Malte zu der Stelle kam, wo sich das Krokodil unbemerkt heranschlich, lächelte die Blondine und öffnete dabei leicht ihren Mund. Was Malte dann erblickte, brachte ihn völlig aus dem Konzept. Die Frau trug eine Zahnspange. Ich verstand sofort, warum Malte plötzlich so nervös wurde. Zahnspangen haben leider manchmal den ungeliebten Nebeneffekt, dass sie beim Sprechen Zischlaute mit leicht nasalem Unterton hervorrufen können. Bei der Pointe könnte die Frau vermuten, Malte wolle sie verarschen und dann er hätte bei ihr verschissen.

Zahnspangen - das ruft bei mir Erinnerungen aus meiner Kindheit hervor. Zum Glück musste ich nie eine tragen - obwohl, wenn ich mir heute meine schief gewachsenen Zähne ansehe, dann wünschte ich mir manchmal doch … nein, diesem Gedanken möchte ich jetzt lieber keinen Raum geben. Zahnspangenträger wurden damals in unseren Kreisen erbarmungslos gehänselt und gegretelt. Wir teilten sie in zwei Kategorien ein: “Innies” und “Outies”. “Innies” hatten zumindest den Vorteil, dass man ihre Zahnspange nur sehen konnte, wenn sie den Mund aufmachten. Bei den “Outies” war das anders. Sie bekamen in ihre Spange einen Bügel eingehängt, der außen um das Gesicht herumging und im Nacken einen Gummizug hatte. Das sah echt scheiße aus!

Rolf, einer unserer Nachbarjungs, war ein “Outie”. Doch ihm schien es nicht so viel auszumachen, wie vielen anderen Zahnspangenträgern - ganz im Gegenteil: Er nutzte sein “Outie-Monstrum” regelmäßig dazu, um Aufmerksamkeit zu erregen und Blödsinn damit anzustellen. Nachdem Rolf eine Weile mit seinem Zahnspangenbügel herumexperimentiert hatte, stellte er fest, dass man damit sogar Musik machen konnte. Je nachdem, wie man den Bügel bog, war es möglich, damit unterschiedliche Töne zu erzeugen - naja, “Töne” ist vielleicht übertrieben - ich würde eher sagen “Geräusche”. Einmal präsentierten wir auf unserem Schulhof den Titelsong aus dem Western “The Good, the Bad and the Ugly” - oder auf Deutsch “Zwei glorreiche Halunken”. Ich pfiff die ersten fünf Töne und Rolf antwortete auf seinem Zahnspangenbügel mit “Plöng, plöng, plöng”.

Egal, ob damals oder heute - ich dachte immer, nur Kinder oder maximal pubertierende Jugendliche würden Zahnspangen tragen. Aber die Frau auf Kevins Party war schätzungsweise Anfang Dreißig. Wieso hatte sie in diesem Alter noch eine Baustelle in ihrem Esszimmer? Hätte man das nicht regeln können, als sie noch ein Kind war?

Malte geriet ins Stocken. Noch bevor er die Pointe verraten hatte, brach er ab und sagte mit belegter Stimme: “Ach, der Witz ist eigentlich gar nicht so gut! Ich erzähle euch einen anderen: Kommt ein Mann zum Arzt …” Ein baumlanger Kerl fuhr dazwischen: “Ey, ich möchte den Witz noch zu Ende hören. Du kannst danach ja noch den anderen erzählen!” “Ach nee!”, widersprach ihm Malte, “der ist echt nicht so gut!” “Das kannst du hier aber nicht bringen, erst einen Witz anfangen und dann nicht weitermachen!” Der Typ ließ sich nicht abschütteln. Irgendwie wirkte er ziemlich furchterregend - so ein richtiger “Bier-mit-den-Zähnen-Aufmacher”.

Nilkrokodil 3“Na gut, ich erzähle weiter: Also, das Krokodil schwamm auf den Elefanten zu und … ach, der Witz ist total bescheuert! Soll ich nicht doch einen anderen erzählen?” Jetzt schaltete sich Kevin ein: “Los Malte, ist doch egal! Wir wollen jetzt alle diesen Witz hören!” Die übrigen Anwesenden unterstützten das durch ein halblautes “Ja!”, oder per Kopfnicken. Malte hatte keine Ahnung, wie er aus dieser Nummer rauskommen sollte.

Er seufzte tief: “Na, von mir aus! Das Krokodil tauchte zum Elefanten, packte blitzschnell zu und biss ihm dem Rüssel ab. Der Elefant ging daraufhin traurig weg. Dann kam ein anderer Elefant, um Wasser zu saufen. Das Krokodil war immer noch da!” Maltes Hände waren schweißnass! Er stammelte herum, um Zeit zu gewinnen. “Also, das Krokodil tauchte, schlich sich heran und biss auch dem zweiten Elefant den Rüssel ab … äh … und dann … äh … ging der Elefant auch weg. Dann kam ein kleiner Elefant … hmm … ähm … und das Krokodil biss auch ihm den Rüssel ab … dann lief der kleine Elefant zu seiner Mama. Dann kam noch ein Elefant zum Wasser und das Krokodil biss auch ihm den Rüssel ab.” Plötzlich unterbrach ihn die Blondine mit der Zahnspange. Sie verdrehte ihre Augen und sagte: “Thag mal - findetht du dath eigentlich luthtig?”


Fotos © PIXELIO
“Ich habe Spaß ...” von Michael Ottersbach
“Na dann Prost″ von Uli Carthäuser
“Mädchen mit Zahnspange” von
Andreas Bouloubassis
“Nilkrokodil 3” von Ich-und-Du

Freitag, 20. September 2013

Der Immobilienmakler

“Bernd, bringst du noch mal zwei Bier?” “Jau Marvin, geht klar!”, antwortete der Wirt seinem Stammgast. Wie fast jeden Mittwoch kam Marvin auch heute wieder hierher in die Stadtkneipe, welche etwa einen halben Kilometer entfernt von seiner Wohnung lag. Sie war klein und gemütlich rustikal. Marvin saß wie üblich am Tisch neben dem Fenster.

MaibockNachdem der Wirt die zwei Bier gebracht hatte, setzte Marvin seine Unterhaltung mit Simon fort. Die beiden waren seit ihrer Schulzeit miteinander befreundet, hatten sich aber vor einigen Jahren aus den Augen verloren. Am vorletzten Samstag begegneten sie sich zufällig wieder auf einer Party eines gemeinsamen Bekannten. “Sag mal, du hast dich auf der Party doch lange mit diesem blonden Brillenträger unterhalten!”, sagte Marvin zu seinem Kumpel. “Stimmt! Der ist Immobilienmakler und muss irgendwo ganz bei dir in der Nähe wohnen.” Simon machte eine kurze Pause und begann zu schmunzeln. “Was grinst du denn?”, wollte Marvin wissen. “Och, ich hab nur gerade an unsere Unterhaltung mit dem Typen gedacht. Florian und André waren auch mit dabei. Wir haben den Kerl ganz schön hochgenommen.” “Was habt ihr denn mit ihm angestellt?” “Am besten, ich erzähle dir die Sache von Anfang an.”

Simon trank einen Schluck aus seinem Bierglas und fuhr fort: “Als der Typ uns anquatschte, war er schon ganz schön abgefüllt. Nachdem er uns einige Zeit mit irgendeinem Blödquatsch vollgesülzt hatte, jammerte er auf einmal, er hätte einfach kein Glück bei den Frauen. Er verstände es auch nicht, warum die Mädels ausgerechnet Florian so hinterherlaufen würden. ‘Och’, sagte ich zu ihm, ‘das ist bei André und mir genauso!’ Jetzt wollte er natürlich wissen, wie wir das anstellen. ‘Wir sind Musiker!’, sagte ich zu ihm. ‘ Wenn du das richtige Instrument spielst und den richtigen Stil hast, dann kriegst du jede Frau, die du willst.’ Der Immobillienmakler hat mir das voll abgenommen und war nun heiß darauf zu erfahren, wie das funktioniert.

Florian hat ihm die passende Antwort gegeben: ‘Ich spiele Schlagzeug in einer Heavy-Metal-Band und ziehe damit massenweise rassige und leidenschaftliche Powerfrauen an. André ist Gitarrist und spielt mit seiner Combo seit einiger Zeit Folk und Westcoast-Rock. Seitdem kann er sich vor naturverbunden Frauen kaum noch retten. Meistens sind sie irgendwie alternativ drauf und haben oft auch einen spirituellen Touch.

Und die gefühlvollen und zärtlichen Frauen laufen scharenweise hinter Simon her. Er ist Bassist in einer Blues-Band. Du kannst dir als Musiker also die Frauen aussuchen, die du möchtest. Es kommt nur auf deinen Musikstil und dein Instrument an. Stehst du mehr auf konservative Frauen, die dazu noch intelligent sind, dann solltest du Violine in einem Symphonieorchester spielen. Spielt die Intelligenz wiederum keine große Rolle, die Frau soll dafür aber im Bett immer genau das tun, was du gerne möchtest, dann wäre Volksmusik das Richtige. Den ultimativen Treffer würdest du hier mit Akkordeon landen. Darauf stehen nämlich besonders die volkstümlichen Frauen. Die sind zwar nicht so schlau, aber dafür wollen sie immer und haben außerdem meistens sehr üppige Oberweiten.’ Wir haben uns köstlich amüsiert, als der Typ anfing, sich Notizen zu machen und zwischendurch mehrmals ‘Akkordeon’ murmelte.”

AkkordeonspielerSimon hatte den letzten Satz kaum ausgesprochen, da brach Marvin in schallendes Gelächter aus. “Wir hatten zwar auch unseren Spaß, aber so gegröhlt wie du haben wir auch wieder nicht!”, meinte Simon leicht verwirrt. “Sorry, aber das hat einen Grund, von dem du nichts weißt! Jetzt verstehe ich die ganze Sache erst!” “Was verstehst Du?” Simon kapierte gar nichts! “Okay, ich werd’s dir erklären: Gestern Abend machte ich einen kurzen Spaziergang. Ich schlenderte die Straßen entlang und hörte plötzlich eigenartige Klänge aus der Ferne. Ich ging weiter in die Richtung, aus der die Geräusche kamen und dann konnte ich die Melodie von ‘Lebt denn der alte Holzmichel noch?’ erkennen. Die Musik war dermaßen schlief, dass es mich regelrecht schüttelte. Als ich vor dem Haus stand, aus dem der Lärm drang, bot sich mir ein Bild des Grauens. Ich konnte es kaum fassen, was ich dort sah, aber es war die Wirklichkeit: Der Immobilienmakler spielte in der Garage Akkordeon!” 

Fotos © PIXELIO
“Maibock” von KFM
“Rockband 04″ von N. Schmitz
“Gitarre mit Hand” von Rainer Sturm

“Akkordeonspieler” von Rainer Sturm

Mittwoch, 18. September 2013

Intuition ist dem Verstand haushoch überlegen

Menschen, die ihrer Intuition Raum geben, schneiden deutlich besser abschneiden als solche, die ihre Entscheidungen nur aufgrund kognitiver Prozesse fällen. Nun schauen wir uns einmal an, warum das so ist:

Neuroinformatiker gehen davon aus, dass unser Verstand ca. 40 Informationen pro Sekunde verarbeitet, unser Unterbewusstsein dagegen ungefähr 400 Milliarden. Der Verarbeitungsprozess der Intuition in unserem Gehirn ist demnach 10 Milliarden Mal schneller, als wir bewusst wahrnehmen können. Schon bevor Du anfängst, über einen Sachverhalt nachzudenken, hat Dein Unterbewusstsein längst eine Antwort. Das Problem dabei ist nur, dass viele keinen Zugang zu diesen Antworten finden.

BabyEigentlich verfügt jeder Mensch über Intuition, aber nicht alle nutzen sie. Kleine Kinder leben einen natürlichen Umgang mit ihrer Intuition. Leider ist es meistens so, dass dies die Erwachsenen ihnen im Laufe der Zeit “abtrainieren”, anstatt ihnen zu helfen, es anzunehmen und damit umzugehen.

Ich plädiere nicht dafür, der Intuition in einseitiger Form zu huldigen und gleichzeitig unsere Ratio zu verdammen. Beides sollte Hand in Hand wirken und sich gegenseitig ergänzen. Die Frage ist nur, wie wir die Sache gewichten. Albert Einstein hatte dazu eine bemerkenswerte Erkenntnis: “Der intuitive Geist ist ein heiliges Geschenk und der rationelle Geist ein treuer Diener. Wir haben eine Gesellschaft erschaffen, die den Diener ehrt und das Geschenk vergessen hat.”

Wenn wir lernen, unsere Intuition wahrzunehmen und mehr auf unser Bauchgefühl zu hören, sind wir bei der Entscheidungsfindung gegenüber denen haushoch überlegen, die sich nur auf ihren Verstand verlassen. 

Foto © www.pixel-pool.net

Freitag, 13. September 2013

Die Kraft der Liebe aus dem Mund eines Dreijährigen


GeschwisterWie jede gute Mutter, die erneut schwanger ist, tat Karen alles was sie konnte, um ihren dreijährigen Sohn Michael auf das neue Baby vorzubereiten. Ärztliche Untersuchungen wiesen darauf hin, dass das Baby ein Mädchen sein würde. Tag für Tag, Abend für Abend, sang Michael seinem Schwesterchen in Mamis Bauch Lieder vor. Es war eine normale Schwangerschaft - bis zur Entbindung. Und dann kamen die Komplikationen. Nach langem Ringen wurde das Baby geboren - aber es schwebte in Lebensgefahr und wurde unter Sirenengeheul in die Neugeborenenintensivstation von St. Mary’s Hospital, Knoxville, Tennessee eingeliefert. Die Kinderärzte sagten der Mutter: “Es gibt sehr wenig Hoffnung. Seien sie auf das Schlimmste gefasst!”
Karen und ihr Mann, Mitglieder der Panther Creek Methodist Church in Morristown, Tenessee, hatten schon ein besonderes Zimmer in ihrem Heim für das Baby zurecht gemacht. Und jetzt mussten sie Reservierungen für einen Platz auf dem Friedhof machen. Der kleine Michael bat dauernd darum, dass er doch seine kleine Schwester sehen könne. “Ich will ihr etwas vorsingen,” erklärte er. Doch Kindern ist der Zutritt zur Intensivstation streng verboten. Doch Karen dachte, wenn Michael jetzt sein Schwesterchen nicht sieht, sieht er es vielleicht niemals. Sie zog ihm einen übergroßen Anzug an, und gemeinsam marschierten sie in die Intensivstation. Die Stationsschwester sah sofort, dass es ein kleines Kind war und fuhr sie an: “Bringen sie sofort das Kind hier raus! Hier sind keine Kinder erlaubt!”

Die sonst eher ruhige Mutter nahm ihren ganzen Mut zusammen, schaute der Stationsschwester mit festem Blick in die Augen und erklärte fest: “Er geht hier nicht weg, bis er seiner kleinen Schwester nicht etwas vorgesungen hat!” Dann ging sie gemeinsam mit Michael zum Bettchen seiner Schwester, wo das Baby drauf und dran war, den Kampf ums Leben zu verlieren. Nach wenigen Augenblicken begann Michael mit der unschuldigen und reinen Stimme eines Dreijährigen zu singen: “Du bist mein Sonnenschein, mein einziger Sonnenschein, du machst mich froh auch wenn die Wolken grau sind …”. Das kleine Baby begann sofort zu reagieren. Der rasende Puls normalisierte sich.

“Sing weiter, Michael”, ermutigte Karen mit Tränen in den Augen. Und Michael sang: “Du weißt gar nicht, Liebes, wie sehr ich dich liebe. Bitte nehmt mir meinen Sonnenschein nicht weg.” Als Michael sang, beruhigte sich das gequälte Atmen des Kindes. Jetzt waren auch die Tränen bereits auf dem Gesicht der Stationsschwester. Am nächsten Tag war das Baby so gesund, dass es nach Hause entlassen werden konnte. Die medizinischen Mitarbeiter nannten das Ganze schlicht ein Wunder.

Quelle: FFAX, Nicole und Sergio Jimenez 

Diese Geschichte schickte mir Wolfgang Simson vor über 10 Jahren mit seinem “DAWN-Freitagsfax”. Vor einiger Zeit fiel mir das Fax beim Aufräumen wieder in die Hände. Auch jetzt berühren mich diese Zeilen noch genauso wie damals. Immer wenn ich das Lied höre, dass der kleine Michael seiner Schwester vorsang, denke ich unweigerlich an dieses fantastische Wunder.

Dieser alte Song wurde von vielen Superstars gesungen, z.B. von den Beatles, Bing Crosby, Ray Charles, Johnny Cash, Doris Day, Nat King Cole, Carly Simon, Will Smith, Michael Bolton und Bryan Ferry. Ich finde die Version von Elizabeth Mitchell besonders schön und habe sie Euch hier reingestellt. Genießt das Lied “You are my sunshine” an und denkt beim Hören daran, manchmal geschehen unfassbare Wunder!

Mittwoch, 11. September 2013

Helmut Kohl und Loddar Matthäus sprechen Englisch

Einer der schrägsten Texte, die ich fabriziert habe, sind die fiktiven Gespräche zwischen Helmut Kohl und Loddar Matthäus in englischer Sprache. Die Grammatik ist völlig verdreht, weil sie im englischen so reden, wie sie es vom deutschen her gewohnt sind. Sogar Eigennamen übersetzen sie wörtlich. Nun bekommt Ihr die Möglichkeit, Euer mühsam erworbenes Schulenglisch mal so richtig zu versauen. Falls Ihr Spaß an dieser kleinen Leseprobe findet: Das komplette Gespräch und ein weiteres über Politik und Fußball findet Ihr im Ebook "Best of GLÜCK UND ERFOLG - Teil 3" und natürlich auch im Gesamtwerk von "Best of GLÜCK UND ERFOLG".



1965 soll der damalige Bundespräsident Heinrich Lübke der englischen Königin Elizabeth den Beginn eines Konzertes im Schloss Brühl mit den Worten "Equal goes it loose!" angekündigt haben - eine äußerst interessante Übersetzung von: „Gleich geht es los!“ Hat Lübke diesen Satz wirklich gesagt oder handelt es sich hier nur um ein Gerücht? Das soll an dieser Stelle nicht geklärt werden.
Die englische Sprache ist wohl auch nicht gerade die Stärke von Helmut Kohl, der außer Pfälzisch nur Hochdeutsch mit Akzent beherrscht. Die Londoner "Times" spottete, dass vom Altbundeskanzler nur ein einziger kompletter englischer Satz überliefert wurde: "I'm so glad to meet you."

Eine weitere Koryphäe auf dem Gebiet der angelsächsischen Linguistik ist Lothar Matthäus. Der frühere Kapitän der Deutschen Fußballnationalmannschaft hat sich mit Sätzen wie „I hope we have a little bit lucky ...“ in die Herzen der Zuhörer geenglischt. Wie könnte es klingen, wenn sich Helmut Kohl und Lothar Matthäus in englischer Sprache unterhalten würden? Ihr dürft nun einem fiktiven Gespräch der beiden lauschen. Wer welchen Part gesprochen haben soll, könnt Ihr Euch meinetwegen aussuchen, „that's absolutely sausage“, wie der Engländer sagt.

Damit Ihr die nachfolgende Unterhaltung besser verstehen könnt, erläutere ich Euch noch einige wichtige Dinge: Die beiden Gesprächspartner haben nicht die englische Grammatik und den korrekten Satzbau verwendet, sondern auf brutalste Weise die deutschen sprachlichen Gepflogenheiten eins zu eins übertragen. Deutsche Sätze wurden wortwörtlich übersetzt. Manchmal entspricht das nicht dem ursprünglichen Begriff, sondern einem anderen, der nur phonetisch gleich klingt. So wurde „Urlaub“ in „clock-leaves“ übersetzt und dabei übergangen, dass „clock“ eigentlich nicht „Ur“, sondern „Uhr“ heißt. An einigen wenigen Stellen haben die beiden darüber hinaus gemogelt, wie z.B. bei „duck-divorce“, wo ein Buchstaben weg fällt, also „Ent(e)scheidung“. Ich habe Euch in mancher Hinsicht das Verständnis ein wenig erleichtert: Werden für ein deutsches Wort mehrere englische Begriffe benötigt, sind diese mit einem Bindestrich verbunden. Nun könnt Ihr problemlos sogar „circle-who-he-sentence-office“ übersetzen – richtig „Kreiswehrersatzamt“. Niemand hat Helmut und Loddar darüber aufgeklärt, dass man Eigennamen unter gar keinen Umständen übersetzen darf. Deshalb haben sie auch hier "over-sit, what the stuff holds". Übersetzte Eigennamen erkennt Ihr an der Großschreibung.

Am Ende des Buches findet Ihr das Kapitel „The large over-compositor“, also "Der große Übersetzer". Falls Ihr den einen oder anderen Begriff nicht erknobeln könnt, nehmt es einfach als Nachschlagewerk. But now goes it truly loose. Light-Courage Cabbage and Loddar Matthew under-holding themselfes over clock-leaves:

„Hello, how goes it you?“

„Oh, it goes me good. I came straight out my clock-leaves.“

„And where were you?“

„I'm after Waiter-Austria driven, into the mountains.“

"Are you over the Burner-Car-Train driven?"

"Burner-Car-Train? I break together! You knows yourself weal over-main not out. The Burner-Car-Train lies whole where-different. She goes from In-The-Bridge over the Burner-Passport after Italy. Waiter-Austria lies south-eastern from the Into.

„In Waiter-Austria can man safe several things under-taken, not true?“

„Yes clear! I have many out-flights made, some too except-half from Waiter-Austria. From free-day to moon-day let I it silence on-go. On service-day stand I early open. After the early-piece made I first a round-gear before the hotel and drove than in the Salt-Chamber-Well.“

„That know I. It's at Wolf-Gear-Lake. From Salt-Castle out is it too not so wide removed.“

„Hey, you have weal however in earth-customer open-matched. After Salt-Castle have I too an out-flight made. It was on with-week. But it was a correct shit-day.“

„What was loose?“

„I drove with my car in the inside-town and saw me after a park-place around. Then came a wheel-driver with a monkey-tooth out the one-train-street, which among the books-egg and a lifes'-medium-loading lies. I tore the chariot around and kicked fast on the horsefly, but it was all for the cat. I drove on an car open, an old Away Sample. It was whole knackered. Such a grey-seed close-stood have I rare seen. The shit-wing was totally on-go-presses and the out-bordello was down-astute. Stupid run! The top hat-head debit weal too one down-got have. But this is stupid-sense. By the exchange from one top hat-head-poetry have I me the thing meal on-viewed. So what goes not so light knackered.“

„I believe, my pig pipes! This clock-leaves-day went yes full in the trousers. I had on your position a circle-run-together-break got.“

„There say you what. Ask not after sunshine.“

„And what has the wheel-driver there-close said?“

„I put him to the speech, but he put himself plain stupid and said: 'I white not, what you from me will. I understand only train-farm.' He would wider drive, but I said: 'That comes over-main not in question.' These milk-go-sight has me pure on the palm brought!“

„I believe I spider. So what goes on no cow-skin! There war I yes pure with-sorrow with you!“

„But it goes still wider: The holder from the Away Sample shouted the police on. After a conscience time came a policeman. And now debit I guilt be and towards me becomes on-show refunded. I have indeed again-spoken, but with him was not good cherry-eat. He had pure a board before the head. On the best take I me a right-on-forest.“










Fotos:
“Politiker” © : Peter Derrfuss / PIXELIO
“Wolfgangsee” © : Bernd Deschauer / PIXELIO

Freitag, 6. September 2013

Die Buchstabler live im Siegerland

Wer mich zusammen mit meinen Autorenkollegen von den Buchstablern mal live und in Farbe erleben möchte, hat am Dienstag dazu Gelegenheit. Es wird eine Mischung aus Lesung und Konzert.

Die gelesenen Texte stammen zum großen Teil aus unserem Buch "Apropos ... Buchstabler!", das ich bereits im Januar in meinem Blog vorgestellt habe. Dazu kommen eigene Songs und zwei Gedichte, die musikalisch untermalt werden.

Das Ganze startet am 10.09.2013 um 19:30 Uhr in der Bibliothek Neunkirchen (Bürgerzentrum), Kölner Str. 174 a, 57290 Neunkirchen und kostet nur 2,50 € Eintritt.

Donnerstag, 5. September 2013

Der Fluss des Lebens

Manchmal höre ich, dass gute und richtige Wege immer schwierig und voller Hindernisse wären. "Dieser Weg wird kein leichter sein. Dieser Weg ist steinig und schwer." Klar enthält dieser Song von Xavier Naidoo auch eine tiefe Wahrheit. Wenn es darum geht, sich selbst zu finden, halten unsere eingefleischten Gewohnheiten uns oft davon ab, neue Wege zu beschreiten. 

Aber wie sieht es aus, wenn Du wirklich “Dein Ding” findest und erkennst, worin Deine ganz besonderen Fähigkeiten und Begabungen liegen? Wenn der Startschuss zum Aufbruch gefallen ist, befindest Du Dich dann automatisch auf einem schweren und steinigen Weg? Ich behaupte, genau das Gegenteil ist der Fall. Schwierigkeiten und Hindernisse treten vor allem auf, bevor Du auf diesen Weg trittst.

Es gibt so vieles, was Dich von Deinem Weg abhalten kann: alte Gewohnheiten, Sicherheitsdenken, Angst vor der Ungewissheit, Ratschläge Dritter, oder die Frage “Was sollen andere von mir denken, wenn ich meine Komfortzone verlasse und mich auf ungewohntes Terrain begebe?” Hast Du diese Widerstände aber erst einmal überwunden, dann läuft’s.
Row, row, row your boat
gently down the stream,
merrily, merrily, merrily, merrily,
life is but a dream.
Dieses irische Kinderlied aus dem 19. Jahrhundert könnte man folgendermaßen übersetzen:
Rudere, rudere, rudere dein Boot
sachte den Strom hinab,
fröhlich, fröhlich, fröhlich, fröhlich
das Leben ist ein Traum
In “Star Trek V - Am Rande des Universums” gibt es eine witzige Szene. Caiptain Kirk und Dr. McCoy sitzen am Lagerfeuer und singen dieses Lied. Mr. Spock weigert sich allerdings mitzusingen, weil das Lied keinen Sinn habe. Na ja, Spocky in allen Ehren, aber das sehe ich anders.

Wenn Du etwas tust, das nicht Deinen Neigungen und Fähigkeiten entspricht, dann gleichst Du einem Mann, der auf den Fluss des Lebens stromaufwärts fährt. Du musst einen enormen Kraftaufwand betreiben, um Dich gegen die Strömung vorwärts zu bewegen.

Fährst Du allerdings stromabwärts, dann unterstützt Dich die Strömung. Es gibt Phasen, da befindest Du Dich in “seichten Gewässern”, wo rudern erforderlich ist. Dann gibt es wieder Streckenabschnitte, auf denen die Strömung stark ist. Dort fließt das Boot von alleine und Du kannst Dich auf das Steuern beschränken. Aber ganz egal, ob die Strömung schwach oder stark ist, sie unterstützt Dich auf jeden Fall.

Sehr passend finde ich ein Zitat von Ralph Waldo Emerson, welches ich bereits in meinen Beitrag “Geld ist schön” geschrieben habe:

“Jeder Mensch hat seine Berufung, die ihn aufwärts weist. Sein Talent ist der Ruf. Nach einer Richtung hin stehen ihm alle Wege offen. Seine Fähigkeiten sind eine schweigende Aufforderung, sich in deren Richtung immer wieder zu bewähren. Er kann sich ihnen nicht entziehen. Er gleicht einem Schiff auf einem Fluss. Er stößt auf beiden Seiten auf Hindernisse, nur auf einer einzigen nicht. Auf dieser ist jedes Hindernis hinweggeräumt und er gleitet ruhig über göttliche Tiefen hinaus ins Meer.”

Dienstag, 3. September 2013

Durch Krisen und Scheitern zum Erfolg

Vor einiger Zeit warf mir jemand fehlende Authentizität vor. Ich würde anderen Leuten erzählen, wie man erfolgreich sein kann, er wisse aber aus zuverlässiger Quelle, dass ich in einigen Lebensbereichen gescheitert wäre. Wie kann jemand, der selbst versagt hat, anderen Menschen etwas über Erfolg erzählen?

Nun ja - in einem Punkt hat er recht: Ich bin tatsächlich gescheitert, sogar mehrfach! Eines meiner beruflichen Projekte hatte ich in Existenz bedrohender Weise an die Wand gefahren. Unser Haus ist drauf gegangen und meine private Altersversorgung hatte ich vor einigen Jahren benötigt, um finanzielle Lücken zu stopfen. Meine Ehe ist ebenfalls den Bach runter gegangen und auch “Burnout” ist für mich kein Fremdwort.

Ich weiß also nur zu gut, was “scheitern” heißt. Bedeutet das jetzt, dass ich nicht qualifiziert bin, von Glück und Erfolg zu reden, weil ich das Unglück und den Misserfolg des eigenen Lebens kenne?
Stellt Euch zwei Personen vor, die von Glück und Erfolg sprechen oder schreiben. Beide verfügen über das gleiche Fachwissen und sind auf ihrem Gebiet gleich kompetent. Ihr selbst wollt eine persönliche Krise überwinden und glücklich oder erfolgreich sein. Von wem könntet Ihr mehr profitieren? Von Jemandem, der nie selbst gescheitert ist, oder von dem, der aus eigener Erfahrung nachvollziehen kann, wie Ihr Euch gerade fühlt? Geht es Euch in erster Linie um theoretisches Know-how, oder helfen Euch die tatsächlichen Erlebnisse von Einem, der die Tiefs selbst kennt und weiß, wie man da raus kommt?

Menschen, die von sich behaupten, ohne Krise durchs Leben gekommen zu sein, sind mir suspekt. Ich habe immer wieder erlebt, dass Scheitern und Fehlschläge mir geholfen haben zu lernen und mich weiter zu entwickeln. Ohne meine Krisen wäre ich nicht zu dem geworden, was ich jetzt bin. Sicherlich ist manches zum Zeitpunkt des Erlebens schmerzhaft, aber im nach hinein bin ich dankbar für meine Erfahrungen. Ich habe vieles durch meine Krisen gelernt. Einige der wichtigsten Punkte möchte ich mit Euch teilen:

Übernimm Verantwortung
Es ist leicht, einen Schuldigen zu finden, warum dieses oder jenes in Deinem Leben schiefgegangen ist. Dieses Verhalten bringt Dich allerdings nicht weiter. Übernimm die Verantwortung für alles, was in Deinem Leben geschieht. Gemäß dem Gesetz der Resonanz ist Deine äußere Realität ein Spiegelbild Deines Innenlebens. Du ziehst demnach im Außen die Ereignisse und die Menschen in Dein Leben, die Deinem Inneren entsprechen. Es ist unmöglich, Dein Äußeres nachhaltig zu ändern, wenn Dein Inneres so bleibt, wie es ist. Erwartest Du, dass sich eine andere Person ändert, damit sich Deine Situation verbessert, dann gibst Du damit Verantwortung ab. Da Du Dein Glück und Deinen Erfolg vom Handeln eines anderen Menschen abhängig machst, führt Dich das in die eigene Machtlosigkeit.

Siehe auch die Beiträge Wie es uns gelingt, die Welt zu verändern” und “Wann und wie erfüllt sich ein Wunsch?“.

Blockierende Beziehungen
Oftmals habe ich an Beziehungen festgehalten, ohne mir einzugestehen, dass diese mich daran hindern, meinen Weg zu finden. Das gilt insbesondere für partnerschaftliche Beziehungen. Jahrelang lebte ich in dem Irrtum, dass meine Beziehungspartner die Ursache dafür sind, dass ich nicht so leben konnte, wie ich es wollte. Tatsache ist jedoch, dass mich niemand blockieren kann, wenn ich es nicht zulasse. Auch hier gilt das Gesetz der Resonanz. Ändere ich mich in meinem Inneren, dann ändern sich in der Regel auch die Beziehungen: Entweder sie entwickeln sich in eine neue Richtung, oder die alten Beziehungen gehen zu Ende und es entstehen neue Beziehungen, die dann zur neuen Situation passen.

Das trifft allerdings nicht nur auf partnerschaftliche Beziehungen zu. Ich habe mich auch in geschäftlicher Hinsicht viel zu stark von Anderen abhängig gemacht - von Großkunden, von Geschäftspartnern und von den Banken. Einige meiner Beziehungen sind im Wesentlichen so geblieben wie sie vorher waren und das ist auch völlig o.K. so. Andere haben sich auf eine Weise verändert, dass sie wieder zu meiner jetzigen Situation passen. Viele ungesunde Beziehungen habe ich aber inzwischen abgebrochen und durch neue ersetzt.  Ihr seid nicht verpflichtet, Verbindungen ein Leben lang aufrecht zu erhalten, wenn ihr dadurch immer wieder blockiert werdet. Auch wenn es in Eurem Umfeld Unverständnis hervorruft: Zieht den Cut durch, wenn Ihr erkannt habt, dass Ihr sonst nicht weiterkommt.

Siehe auch den Beitrag “Die 3 Möglichkeiten, sich angemessen in einem Beziehungsstress zu verhalten (Teil 3)

Finde Deine Berufung
Es gibt keine Verpflichtung, seinen Beruf nur deshalb ein Leben lang auszuüben, weil man ihn irgendwann erlernt hat. Du wirst auch keine berufliche Erfüllung finden, wenn Du Deinen Job in erster Linie nur um der Kohle willen machst.

In den USA wurde von 1962-1982 eine interessante Studie durchgeführt: Es wurden 1500 Absolventen einer renommierten Universität ausgewählt, die sich als sehr erfolgsorientiert bezeichnet hatten. Während der Untersuchung wurden diese halbjährlich interviewt. Von diesen 1500 Teilnehmern ist es immerhin 101 Menschen gelungen, innerhalb dieser 20 Jahre Millionär zu werden. Logischerweise liegt die Quote damit über dem normalen Durchschnitt, denn es handelte sich hier ja auch um Menschen mit verhältnismäßig guten Voraussetzungen für einen beruflichen Erfolg: Sie waren erfolgsorientiert und besaßen einen ausgezeichneten Hochschulabschluss.

Die Teilnehmer wussten jedoch nicht, dass sie in zwei Gruppen eingeteilt wurden. Die Gruppe A machte ihre Berufswahl davon abhängig möglichst viel Geld zu verdienen, um dann später die Dinge tun zu können, die sie wirklich machen wollten. Die Chance auf eine grenzenlose Freiheit ist oft ein starker Motor beim Gelderwerb.

Den Leuten der Gruppe B ging es in erster Linie darum, beruflich das tun, was sie total gerne machen. Man kann nicht sagen, dass ihnen Geld egal war, aber es war nicht im direkten Fokus. Wichtiger als Geld war die eigene Selbstverwirklichung.

Das Ergebnis: Aus der Gruppe A schaffte es ein Einziger Millionär zu werden, während die übrigen 100 Millionäre aus der Gruppe B kamen. Diese Tatsache ist schon erstaunlich genug, aber der richtige Hammer kommt erst noch.

Die Gruppe A bestand aus 1245 Personen und die Gruppe B lediglich aus 255 Teilnehmern. Dadurch wird die Sache erst richtig krass: Aus der Gruppe der “Geldgeilen” schafften es mal gerade 0,08 % zum Millionär, während dieses 39,22 % der “Selbstverwirklicher” gelang. Anders ausgedrückt sind die Chancen, wenn man sich mit dem verwirklicht, was einem Spaß macht, sage und schreibe 490 Mal so hoch, Millionär zu werden, als wenn man nur das Dollarzeichen im Auge hat. Das ist doch wohl der Oberhammer, oder?

Daraus kann ich nur folgendes Fazit ziehen: Tue was Dir Spaß macht und die Kohle kommt von alleine. Na ja, ein wenig relativieren möchte ich die Sache jetzt doch noch. Hast Du eine innere Blockade in Bezug auf Geld, dann kommst Du selbst dann auf keinen grünen Zweig, wenn Du mit Liebe zur Arbeit an die Sache rangehst. Das habe ich ja bereits in meinem Beitrag “Wenn der Erfolg immer wieder verhindert wird” beschrieben. Aber eines ist klar: Wenn Du das tust, was Deinen Fähigkeiten und Neigungen entspricht, dann sind Deine Chancen auf finanzielle Fülle äußerst hoch. Davon abgesehen hast Du auch viel mehr Spaß an der Arbeit und bist weniger gestresst.

Siehe auch den Beitrag “Stärke Deine Stärken“.

Ach ja, für mich selbst ging es nach anfänglich beschriebener Durststrecke wieder ordentlich bergauf: Beruflich eröffnen sich für mich auf einmal richtig gute neue Perspektiven, ich lebe bereits seit einem dreiviertel Jahr wieder in einer fantastischen Beziehung mit einer wundervollen Frau und auch sonst bin ich überaus glücklich und zufrieden.