Donnerstag, 19. Januar 2017

Die Welt des anderen verstehen oder doch lieber Recht haben?

Viele neigen dazu, eine Erfahrung, die ihr eigenes Leben bereichert und verändert hat, anderen Menschen als Allheilmittel anzupreisen. Wenn ich jemandem ein Kleidungsstück von mir gebe, wird es ihm aber nur dann passen, wenn diese Person ungefähr die gleiche Größe und einen vergleichbaren Körperumfang hat wie ich. Ist das nicht der Fall, ist ihm meine Kleidung entweder zu groß oder zu klein. Genauso lassen sich unsere Erfahrungen auch nicht beliebig auf andere Menschen übertragen.

Wie sieht es denn aus, wenn sich meine Welt von der anderer Leute unterscheidet. Natürlich halte ich meinen Standpunkt für richtig - aber das tun die anderen auch! Jeder kann und darf an seiner Überzeugung festhalten. Problematisch wird es erst, wenn ich die unterschiedlichen Ansichten nicht mehr respektiere. Dazu hat Fred Kofman mal etwas Interessantes gesagt: "Der aufrichtige Wunsch, den anderen zu verstehen, seine Welt zu entdecken und in diese Einlass zu finden, entsteht aus Werten wie Demut und Respekt. Die Fähigkeit, aufmerksam zu sein, ist umgekehrt proportional zur Notwendigkeit, Recht zu haben. Je mehr wir bemüht sind, zu beweisen, dass wir Recht haben, desto weniger Energie bleibt uns, um herauszufinden, was die anderen beizutragen haben."

Also, dann auf ein respektvollen Miteinander!

Foto: © Fionn Große / PIXELIO

Freitag, 13. Januar 2017

Die Balance zwischen verändern und loslassen

Ihr möchtet gerne Veränderungen in Eurem Leben bewirken? Dann habe ich eine gute Nachricht für Euch: Wenn man ein paar entscheidende Dinge richtig macht, dann geschieht das manchmal sogar fast wie von selbst. Es ist wie bei einer aufgestellten Reihe von Dominosteinen. Man braucht nur den richtigen Klotz anzuticken und alle anderen Steine fallen nacheinander um. Wenn Ihr die ganzen Zeit mühsam an einem bestimmten Problem herumdoktert, ohne dass sich etwas bewegt, dann habt ihr vermutlich noch nicht den richtigen Stein gefunden. Es ist ziemlich unsinnig, immer wieder das zu versuchen, was schon in den letzten Jahren nicht geklappt hat. Das hat bereits Leonardo da Vinci gewusst: "Wer heute nur immer das tut, was er gestern schon getan hat, der bleibt auch morgen, was er heute schon ist." Albert Einstein gibt dazu einen ergänzenden Hinweis: “Probleme kann man niemals mit derselben Denkweise lösen, durch die sie entstanden sind.“ Die richtige Haltung dazu hat Johann Wolfgang v. Goethe sehr passend beschrieben: „Wenn man ein Problem lösen will, muss man sich vom Problem lösen.“
Es gibt aber noch einen anderen Aspekt: Ist es denn immer sinnvoll, eine direkte Veränderung anzustreben? Warum nicht einfach mal alles so lassen, wie es ist? Wenn ich gegenwärtigen Situation akzeptiere, dann bekomme ich inneren Frieden und Gelassenheit. Richte ich dann meine Aufmerksamkeit auf die Dinge, die bereits schön sind, dann entstehen Dankbarkeit und Zufriedenheit. Wenn das meine Grundstimmung ausmacht, dann verändern sich automatisch vieles in eine positive Richtung.
Ich wünsche Euch, dass Ihr die richtige Mischung aus "Dranbleiben" und "Loslassen" hinbekommt und auf diese Weise Euer Leben in die gewünschte Richtung verändert - aber alles ohne Hektik.

Fotos © PIXELIO
“Dominoeffekt” von Timo Klostermeier

“Manchmal ist das Leben ein Drahtseilakt” von Jens Bredehorn