Dass ich Seminare leite und als Coach tätig bin, wissen sicherlich viele von Euch. Früher hatte ich ein eigenes Brandschutzunternehmens. Diese Tätigkeit war damals mein Haupterwerb und die Leitung von Seminaren meine Nebenbeschäftigung. Um mir die nötigen zeitlichen Freiräume dafür zu schaffen, habe ich mein Brandschutzunternehmen umstrukturiert. Ein Teil unserer Leistungen haben wir darauf hin nicht mehr selbst ausgeführt, sondern ein Partnerunternehmen.
Auf unserer Webseite hatten wir eine Rubrik, die sich “Partner des Monats” nannte. Im Jahr 2008 wurde dort jeden Monat ein Kunde, Lieferant, Dienstleister oder Kooperationspartner vorgestellt, mit dem ich jeweils ein Interview geführt habe. Der Partner des Monats August war die Firma Pipper Brandschutz Service. Es handelt sich um das Unternehmen, welches unsere ausgegliederten Leistungen übernommen hatte. Das Gespräch mit dem Inhaber, Heinrich Pipper, hatte noch einen zweiten Teil, allerdings mit getauschten Rollen. Dieses Mal ist Heinrich Pipper der Interviewer und ich beantworte seine Fragen zu Erfolg durch Glück.
Heinrich Pipper: “Welche Leistungen bietest Du genau an?”
Udo
Michaelis: “Seminare, Workshops und Coaching, auch Unterstützung beim
Marketing und in der EDV. Ich veranstalte offene Seminare, zu denen
sich Einzelpersonen anmelden können. Für Firmen biete ich außerdem
spezielle Personaltrainings an, um die Mitarbeiter zu höherer
Motivation, Effektivität und Leistungsfähigkeit zu führen.“Wie sehen Deine bisherigen Erfahrungen im Leiten von Seminaren aus?”
“Seit den 80er Jahren halte ich Vorträge und leite Seminare. Am Anfang waren meine Themengebiete Arbeitsmethodik, Marketing und Verkauf. Mit Glück und Erfolg beschäftige ich mich seit Ende der 90er Jahre. Durch meine Ausbildung im Jahr 2005 bei Ella Kensington, dem größten Anbieter für Glückstraining im deutschsprachigen Raum, erhielt ich die Grundlage für meine spätere Arbeit. Sie beschreibt die Wechselwirkungen von Glück und Erfolg.”
“Wie bist Du eigentlich auf den Namen ‘Erfolg durch Glück’ gekommen?”
“Ich würde mich als sehr erfolgsorientierten Menschen bezeichnen. Lange Zeit empfand ich erfolgreich zu werden als sehr mühsam. Wenn ich meine Ziele erreichte, war ich erst einmal zufrieden. Leider verpuffte dieser Effekt sehr schnell. Ich brauchte wieder ein neues Ziel und noch eins und noch eins. Irgendwann war ich nur noch ein Getriebener. Dann passierte etwas, das mein bisheriges Leben auf den Kopf stellte. Ich entdeckte, wie ich unabhängig von äußeren Erfolgen glücklich sein konnte. Jetzt war der Druck weg, unbedingt bestimmte Ziele erreichen zu müssen. Auf einmal war es viel leichter, Erfolg zu haben. Ich bin davon überzeugt, dass nichts leichter und schneller zum Erfolg führt, als glücklich zu sein.”
“Wir sollten also nicht versuchen, erfolgreich zu sein, um hinterher glücklich zu werden, sondern genau umgekehrt?”
“Exakt! Seit den neunziger Jahren wird das Glück wissenschaftlich erforscht. Man hat Verhaltensmerkmale von überwiegend glücklichen Menschen mit denen verglichen, die eher unglücklich waren. Die Unglücklichen meinten, sie müssten erst dieses oder jenes haben, um glücklich sein zu können. Die Glücklichen dagegen besaßen die Fähigkeit, weitgehend unabhängig von äußeren Gegebenheiten glücklich zu sein. Als glücklicher Mensch ist Deine Leistungsfähigkeit um bis zu 200 % größer, Dein Gefühl von Fähigkeit nimmt zu und Du entwickelst Dich zu einer charismatischen Persönlichkeit.
“Habe ich als glücklicher Mensch überhaupt noch genug Antrieb, Dinge anzupacken und zu verändern?”
“Auf jeden Fall! Glücklich zu sein heißt ja nicht, lethargisch in einer Hängematte zu dümpeln. Der Wunsch sich weiter zu entwickeln ist uns angeboren. Das sieht man schon bei kleinen Kindern. Wenn sie beim Versuch laufen zu lernen auf die Nase fallen, stehen sie wieder auf und probieren es so lange, bis sie es können. Glückliche Menschen haben sogar einen viel effektiveren Antrieb. Sie sind nicht mehr überwiegend fluchtmotiviert, sondern zielmotiviert. Fluchtmotivierte Menschen wollen von etwas weg. Wenn man zielmotiviert ist, will man zu etwas hin. Wenn es mir nur darum geht, etwas zu vermeiden, bringe ich nicht die Energie auf, um den unerwünschten Zustand auch wirklich verlassen zu können. Fluchtmotivierte Menschen wissen zwar, was sie nicht möchten, aber nicht was sie eigentlich wollen. Die Zielmotivation entfaltet da wesentlich mehr Power.”
“Was unterscheidet Deine Seminare von anderen?
“Bei den meisten Erfolgsseminaren geht es um Techniken und Methoden, welche die Effizienz steigern sollen: Wie optimiere ich meine Verkaufsgespräche, dass die Leute auch wirklich kaufen? Wie führe ich meine Mitarbeiter, dass sie meine Ziele zu ihren eigenen machen? Wie kriege ich in kürzerer Zeit mehr geschafft? Der Gedanke, der dahinter steht, ist immer der Gleiche: Drück’ auf diesen Knopf und Du wirst jenes Resultat erhalten. Die Praxis zeigt aber, dass es nicht so einfach funktioniert. Ich habe immer wieder erlebt, wie Menschen die besten Methoden und Tricks angewandt haben und trotzdem gescheitert sind. Ich bin überzeugt davon, dass die Persönlichkeit eines Menschen viel entscheidender ist, als reine Erfolgstechniken. Wenn ein Mensch innere Blockaden besitzt, dann nutzt ihm keine Erfolgsmethode, keine Suggestion und kein ‘Tschaka - du schaffst es!’ Es geht jetzt darum, diese Blockaden zu lösen und den Zugang zu den bisher nicht genutzten Ressourcen zu finden. Ich setzte hier aber keine klassische Therapie ein, sondern andere wirkungsvolle Instrumente. Wenn mir meine inneren Programme keinen Stress mehr machen, kann ich durch ein gezieltes Training meine Emotionen bewusst steuern. Meine Seminarteilnehmer werden in die Lage versetzt, sich innerhalb kurzer Zeit in den gewünschten ‘Emotionsmodus’ zu bringen, der für die jeweilige Situation am sinnvollsten ist.”
“Für wen sind Deine offenen Seminare?”
“Die Seminare sind für diejenigen konzipiert, die glücklich sein möchten, ihren Erfolg in mindestens einem Lebensbereich steigern wollen und bereit sind, etwas dafür zu unternehmen. Die größte Gruppe der Teilnehmer besteht aus Inhabern von Kleinbetrieben und Freiberuflern, also Unternehmern. Es gibt aber Selbstständige, die ich nicht als ‘Unternehmer’, sondern als ‘Unterlasser’ bezeichne. Die Jammerer, die in der Opferrolle bleiben wollen und immer nur anderen Leuten die Schuld für ihre Misere geben, sind auf meinen Seminaren falsch. Auf der anderen Seite gibt es auch viele Nichtselbstständige, die unternehmerisch denken und handeln. Sie sind bereit, ihr Leben eigenverantwortlich in die Hand zu nehmen und positiv zu verändern. Viele von ihnen engagieren sich ehrenamtlich in kirchlichen oder sozialen Projekten und in Vereinen. Deshalb mache ich meine Zielgruppe nicht am beruflichen Status fest. Mich interessiert mehr die Einstellung der Teilnehmer.
“Was motiviert Dich?”
“Wenn ich erleben darf, dass Menschen alte Pfade verlassen, um entschlossen ihren Weg des Glücks und des Erfolges zu gehen. Natürlich freut es mich, wenn ich durch meine Impulse dazu beitragen kann. Neben meinen Seminaren und Coachings biete ich eine weitere Möglichkeit an - sogar kostenlos: Ich betreibe seit Mitte August 2008 einen eigenen Weblog. Neben eigenen Praxistipps veröffentliche ich auch Interviews, oder schreibe über kompetente Persönlichkeiten, die Hilfreiches über Glück, Erfolg, Persönlichkeitsentwicklung oder Marketing zu sagen haben. Ich selbst habe auf deren Webseiten und Plattformen so hervorragende Impulse bekommen, die ich gerne weitergeben möchte.
“Mir ist aufgefallen, dass Du Deine Leser im Blog mit ‘Du’ ansprichst, während Deine Webseite im förmlichen ‘Sie’ geschrieben ist. Gibt es dafür einen besonderen Grund?”
“Zu vielen, mit denen ich länger zu tun habe, entsteht ein sehr persönlicher Kontakt. Manchmal ergebenen sich daraus sogar freundschaftliche Beziehungen. Da der Blog zunächst für solche Menschen bestimmt war, nannte ich ihn auch ‘Blog für Freunde’. Natürlich lesen immer mehr meinen Blog, die mich kaum oder gar nicht kennen. Ich habe einfach entschieden, alle meine Leser wie Freunde zu behandeln und auch so mit ihnen zu kommunizieren. Deshalb wähle ich als Ansprache das persönliche ‘Du’. Bei der Webseite hielt ich das ‘Sie’ für sinnvoller, besonders wenn sich jemand über die Angebote für Firmen informieren möchte und über eine Suchmaschine auf die Seite kommt. Bei beruflichen Erstkontakten duze ich auch nicht gnadenlos drauf los. Wer mich duzen möchte, der darf das, aber keiner muss.”
“You can say you to me!”
“Kennst Du die Fortsetzung dieses Kohl-Witzes?”
“Nein.”
“Der amerikanische Präsident Bush hat erfahren, dass Altbundeskanzler Kohl der englischen Königin das ‘Du’ mit den Worten ‘you can say you to me’ angeboten hatte. Als mächtigster Mann der Welt musste er natürlich noch einen draufsetzen: er bot ihr das ‘double you’ an.”
“Der war gut. Hast Du noch einen auf Lager.”
“Über Bush gibt es lustige Sachen. Besonders gelacht habe ich über ein Video, das ich mal im Internet gefunden habe. Ich hänge den Clip an unser Interview und wünsche viel Spaß.
“Wie heißt es so schön: ‘Du kannst den Leuten nur vor den Kopf
sehen.’ Mitarbeiter zu finden, die zum Unternehmen und seinen
Grundsätzen passen, ist mir sehr wichtig. Wenn anschließend die
getroffenen Vereinbarungen nicht eingehalten werden, ziehe ich
Konsequenzen. In einem Fall war die Abweichung so krass, dass ich mich
von dem Mitarbeiter getrennt habe. Aber lass uns jetzt nicht so viel von
den negativen Ausnahmen reden. Andere Mitarbeiter haben Spaß
daran, Qualitätsarbeit zu verrichten, die auch Anerkennung findet. Diese
wird von mir und von meinen Kunden entsprechend wertgeschätzt und das
setzt weitere Motivation frei. Gerade neulich ist es wieder vorgekommen,
dass sich ein Kunde über die Leistung eines meiner Mitarbeiter positiv
geäußert hat. So etwas freut ihn und mich natürlich auch.”





Bernd
Eimterbäumer: “Bevor wir den Anderen Gottesdienst ins Leben riefen,
besuchte ich eine Konferenz der Willow Creek Community Church in der
Nähe von Chicago. Dort habe ich die entscheidenden Impulse bekommen, um
neue Wege in der Gemeindearbeit zu gehen. Der Referent stellte uns
aufrüttelnde Fragen: ‘Was ist euer Traum? Wie sieht eure Vision aus?’
Ich setze mich also hin und schrieb meinen Traum, meine Vision auf. Der
Inhalt lautet zusammengefasst etwa so: ‘Ich will kirchenfernen Menschen
die Möglichkeit zu geben, Gott und Kirche kennen zu lernen und einen
Platz in der Gemeinde zu finden. Es sollen die Voraussetzungen dafür
geschaffen werden, dass diese Menschen sich einbringen können, um die
Welt zum Positiven verändern zu können.’ Gemeinde verstehe ich in dem
Kontext als lebendigen Organismus, der aus verschiedenen Gliedern
besteht. Diese Glieder haben unterschiedliche Aufgaben. Du erkennst
Deine Berufung am besten, wenn Du darauf achtest, wo Dein Herz schlägt.
Es geht also nicht in erster Linie darum Mitarbeiter zu finden, damit
Aufgaben erledigt werden. Wenn Du an der Stelle mitarbeitest, wo Dein
Herz schlägt, entwickelst Du Dich in Richtung Deiner persönlichen
Berufung. Wer diese Berufung lebt, erfährt Erfüllung. Um diesbezüglich
Hilfestellungen zu geben, bieten wir in verschiedenen Kleingruppen einen
Gaben-Test an. Die Auswertung dieses Tests und die anschließende
Beratung hilft dem neuen Mitarbeiter eine Aufgabe zu finden, in der er
glücklich ist und andere glücklich machen kann. Letzten Endes profitiert
die Gemeinde wiederum davon, weil sie aus einer Vielzahl von hoch
motivierten Gemeindegliedern besteht. Das Konzept, in dem der
Kirchenbetrieb ausschließlich durch Pastor, Kantor und Küster
veranstaltet wird, verhindert meiner Meinung nach ein lebendiges
Gemeindewachstum.”
Bernd
Eimterbäumer: “Da gibt es mehrere Beispiele. Eines hat Ähnlichkeiten
mit dem, was Kaddie erzählt hat. Der Vater eines Konfirmanden war total
enttäuscht von allem, was irgendwie mit Gott und Glauben zu tun hatte.
Er hatte mit der Kirche total abgeschlossen und war regelrecht
kirchenfeindlich eingestellt. Der Sohn, der ab und zu den Anderen
Gottesdienst besuchte, konnte seinen Vater interessanterweise dazu
bewegen, einmal mit zu kommen. Es war der Beginn einer erstaunlichen
Veränderung. Nach einiger Zeit besuchten Vater und Sohn regelmäßig den
Gottesdienst. Der Vater nahm an einem “

“Es
geht also nicht in erster Linie darum Mitarbeiter zu finden, damit
Aufgaben erledigt werden. Wenn Du an der Stelle mitarbeitest, wo Dein
Herz schlägt, entwickelst du Dich in Richtung Deiner persönlichen
Berufung. Wer diese Berufung lebt, erfährt Erfüllung.”
“Wenn
ich nicht bereit bin mich weiter zu entwickeln, zu reflektieren, zu
lernen, werde ich erleben, wie ich rechts und links von anderen überholt
werde.”
“Wer
aber nicht bereit ist, für hochwertige Leistungen einen angemessenen
Preis zu zahlen, braucht sich nicht zu wundern, wenn er am Ende der
Angeschmierte ist. Diejenigen, die sich ständig unter Preis verkaufen,
sind zuletzt die Verlierer.”
“Als glücklicher Mensch ist Deine Leistungsfähigkeit um bis zu
“Außerdem
bietet uns ein solches Festival die Möglichkeit, unserer Passion und
unserer Liebe zur Musik auf eine Art und Weise Ausdruck zu verleihen,
die weit über unser tägliches Geschäft hinausgeht.”
“Ein
Netzwerk besteht aus Menschen und so sollte man damit auch umgehen.
Menschen bleiben auch in einem Netzwerk Individuen mit all ihren Stärken
und Schwächen. Der Sinn eines Netzwerkes besteht darin, die Stärken für
andere einzusetzen und sich bei Schwächen unterstützen zu lassen.”