Ich behaupte, die
Fähigkeit Veränderungen voranzutreiben und die Überzeugung, Opfer der
Umstände zu sein, sind ein Widerspruch. Diese beiden Verhaltensweisen
schließen sich gegenseitig aus. Deshalb ist an dieser Stelle ein klarer
Entschluss erforderlich. Nun eine weitere Frage an Dich: „Bist Du
bereit, die volle Verantwortung für alles, was in Ihrem Leben geschieht,
zu übernehmen, oder ziehst Du die Opferrolle vor?“ Du hast die Wahl!
Niemand zwingt Dich, etwas
zu verändern. Es ist allein Deine freie Entscheidung! Du kannst
natürlich auch alles so lassen, wie es ist und darauf hoffen, dass sich
zufällig etwas verbessert. Ich halte diese Strategie allerdings für die
schlechteste überhaupt.
Es gibt sicherlich Zeiten, wo man einfach mal abhängt und alles nur
geschehen lässt. Das ist auch gut so. In unserem Leben sollte sich „Tun“ und „Loslassen“
abwechseln. Ich finde dazu das Bild von Saat und Ernte ganz hilfreich:
Im Frühjahr bearbeitet der Bauer den Boden und manchmal powert er dabei,
was das Zeug hält. Im Sommer macht er Pause – er lässt los. Es wäre
schon ziemlich bekloppt, wenn er jetzt an den grünen Trieben ziehen
würde, damit sie schneller wachsen. Das macht er aber nicht. Er wartet
ab und vertraut darauf, dass Gott Wachstum und Gedeihen schenkt. Jetzt
muss er nichts tun. Er kann es einfach geschehen lassen. Im Herbst wird
er dann erneut aktiv, um die Ernte einzufahren, und im Winter ist dann
wieder Pause. Es sind also verschiedene Zyklen, die sich immer
abwechseln. Und so läuft auch unser Leben.
In diesem Beitrag
steht nicht Abwarten und Loslassen im Vordergrund. Heute geht es um
aktive Veränderung. Um bei dem Bild vom Bauern zu bleiben: Es geht um
die Saat. Was Du in der Gegenwart säst, bestimmt Deine Ernte in der
Zukunft. Ich unterstreiche das mit einem Zitat von Leonardo da Vinci:
„Wer heute nur immer das tut, was er gestern schon getan hat, der bleibt auch morgen, was er heute schon ist.“ Dazu hat auch Albert Einstein mal was Schlaues gesagt: "Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert."
Was kannst Du nun tun,
wenn Du Dich in einer Situation befinden, die Du – sagen wir mal –
als "verbesserungswürdig" beurteilst? Mir fallen fünf Möglichkeiten ein, wie Du damit umgehen kannst – zwei davon sind absoluter Mist, die anderen drei
halte ich für sehr gut und hervorragend anwendbar. Die beiden ersten
Möglichkeiten, die Dich auf keinen Fall weiter bringen, lauten 1. Jammern
und Schimpfen und 2. andere für Deine Misere verantwortlich machen. Bei
Letzterem wird manchmal sogar das System verantwortlich gemacht. Man
schiebt die Schuld auf Übergeordnetes, z.B. die bestehenden Regeln, die
Kultur, die Firmenpolitik, oder vieles andere. Durch dieses Verhalten
nimmt der Grad an Unverantwortlichkeit, Ohnmacht und Passivität noch
weiter zu.
Jammern und
Schimpfen bringt also nichts – es erzeugt höchstens Stress und Ärger –
und anderen die Schuld für Deinen Mist zu geben bringt auch nichts.
Kommen wir zu den guten drei Möglichkeiten. Sie werden in einer bekannten
Lebensweisheit zusammengefasst: „Change it“, „Love it“ or „Leave it“.
Dieser Spruch ist wohl schon millionenfach auf Managerseminaren
verkündigt worden und vielleicht hast Du ihn auch schon mal gehört. Es
gibt auch viele Bücher, in denen über „Change it“, „Love it“ or „Leave
it“ geschrieben wurde. Ich habe allerdings meine eigene Art, mich diesem
Motto zu nähern.
Grundsätzlich kannst Du immer eine oder mehrere dieser drei Möglichkeiten wählen. Manchmal gibt es Situationen, wo vielleicht eine dieser Optionen keinen Sinn macht, weil der zu zahlende Preis zu hoch ist. Dann blieben aber immer noch zwei Alternativen übrig. Im Extremfall könnte es sein, dass sogar zwei
dieser drei Möglichkeiten nicht sinnvoll sind. In der Regel wird
das zwar nicht der Fall sein, aber es ist immerhin denkbar. Es wird
aber nie passieren, dass keine der drei Optionen anwendbar ist. Und wenn auch nur eine
davon brauchbar ist, dann hast Du auf alle Fälle eine Wahlmöglichkeit: Du
entscheidest Dich entweder dafür, diese Möglichkeit anzuwenden, oder
dafür, es nicht zu tun und
alles beim Alten zu lassen. Wenn Du aber alles beim Alten lässt, läuft
auch Dein Leben weiterhin so wie bisher. Möchtest Du also eine
Veränderung Deiner Lebenssituation, dann kommst Du nicht um eine
veränderte Denk- und Verhaltensweise herum.
Du darfst Dir bewusst machen, dass Du als
erwachsener Mensch niemals Opfer der Umstände bist. Du trägst die
Verantwortung für alles, was in Deinem Leben geschieht. Es mag ja sein,
dass Du vielleicht unter bestimmten Verhaltensweisen Deines Partners
leiden und es Dir deshalb schlecht geht. Trotzdem ist auch diese
Situation nur ein Spiegel Deines Innenlebens. Du ziehst genau die
Menschen in Dein Leben, die Deinem Inneren entsprechen. Wenn Du also eine
Veränderung Deiner äußeren Situation möchtest, dann geht das nur über ein verändertes Inneres.
Um jetzt konkret
zu werden, benötigen wir irgendeinen Sachverhalt – einen Lebensumstand.
Ich habe das Thema „partnerschaftliche Beziehungen“ gewählt. Der dreiteiligen Artikel mit dem Titel „Die drei Möglichkeiten, sich angemessen in einem Beziehungsstress zu verhalten“ erscheint in den nächsten Tagen. Die meisten Dinge, die darin vorkommen, kannst aber auch problemlos auf Deinen Beruf oder andere Lebensbereiche übertragen.
Fotos:
“Reisernte 2” © : Manfred Schütze / PIXELIO
“Abzweigungen” © : Bernd Romeike / PIXELIO
Fotos:
“Reisernte 2” © : Manfred Schütze / PIXELIO
“Abzweigungen” © : Bernd Romeike / PIXELIO
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