Ein solcher Gegenstand steht im Mittelpunkt unserer Geschichte: die mysteriöse Schriftrolle. Doch nicht der Besitz dieser Rolle verleiht Dir grenzenlose Macht. Du musst ihren Inhalt kennen, ihren Sinn verstehen und ihn in der rechten Weise anwenden. Dann öffnen sich Dir alle Türen.
Doch wer sie hat, ist in Gefahr! Manche wissen von dieser Rolle und jagen ihr unerbittlich nach. Skrupellose Zeitgenossen stellen alles auf die Beine, um sie in ihren Besitz zu bekommen. Sie schrecken vor nichts zurück. Auch nicht vor Mord!
Aber es gibt auch vom Schicksal berufene aufrichtige Menschen. Diese Helden versuchen mit allen Kräften zu verhindern, dass die Schriftrolle in die falschen Hände gerät. Und sie arbeiten daran, den verborgenen Schatz der Schriftrolle vollständig zu entschlüsseln. Wenn die Zeit gekommen ist, wollen sie ihn den Menschen offenbaren. Alle Bewohner dieses Planeten sollen davon profitieren. Keiner bräuchte mehr arm zu sein und niemand müsste mehr leiden. Die ganze Welt würde sich verändern!
Prolog
Maro gehörte bestimmt nicht zu denen,
die man einen Feigling nennen würde. Als geübter Schwertkämpfer
wich er keiner Auseinandersetzung aus, wenn es darauf ankam. Trotz
seiner jugendlichen achtzehn Jahre hatten die Menschen großen
Respekt vor seinen Kampfkünsten. Doch nun hatte sogar selbst er
Angst.
Heute tauchten plötzlich Fremde in seinem japanischen Heimatort auf. Was wollten die Leute in diesem verschlafenen Dorf auf der Insel Hokaido? Acht Männer kamen auf Pferden geritten. Sie waren allesamt schwarz gekleidet, trugen Helme und waren mit Schwertern bewaffnet. Fünf von ihnen hatten außerdem Gewehre, die übrigen drei einen Bogen mit Köcher und Pfeilen darin. Sie machten mitten im Ort halt und redeten miteinander, so leise, dass niemand der Dorfbewohner ihre Worte verstehen konnte. Währenddessen blieben sie auf ihren Pferden sitzen.
Maro hatte den Eindruck, dass sie ihn beobachteten. Er bekam schweißnasse Hände. Sein Herzschlag raste wie ein Pferd, das vor einem Waldbrand flieht. Die Erinnerungen an die Worte seines Großvaters bewirkten einen stechenden Schmerz in seinen Schläfen: „Eines Tages werden sie kommen. Es werden erprobte und gefährliche Kämpfer sein. Sie werden mit allen Mitteln versuchen, es sich zu holen. Niemals darf das geschehen! Sollte es in ihre Hände geraten, würden sie großes Unheil über unser Land bringen“.
Nun hatte Maro es eilig, nach Hause zu kommen. Hastig schwang er sich auf sein Pferd und ritt davon. Das Haus, in dem er mit seinem Großvater lebte, befand sich außerhalb des Dorfes inmitten eines Waldgebietes. Mit normalem Reittempo benötigte er eine knappe Stunde, um vom Dorf nach Hause zu gelangen. Heute sollte deutlich weniger Zeit verstreichen. Er trieb sein Pferd dermaßen an, dass Ross und Reiter schnaufend durch die Wälder zu fliegen schienen. Zwischendurch sah sich Maro immer wieder um. Er hatte das Gefühl, verfolgt zu werden, konnte jedoch niemanden entdecken. „Wahrscheinlich bilde ich es mir nur ein“, dachte er bei sich.
Zu Hause angekommen brachte Maro sein Pferd in den Stall und nahm den Sattel herunter. Er verzichtete jedoch darauf, sich weiter um das Pferd zu kümmern, wie er es sonst tat, und eilte schnell ins Haus. Gerade in dem Augenblick, als er die Tür schließen wollte, sah er von Weitem die acht schwarzgekleideten Männer heranreiten. „Sie sind gekommen, Großvater. Sie kommen, um es zu holen.“ „Maro, bitte verriegle nicht die Tür! Ich will nicht, dass sie eingeschlagen wird und ich sie anschließend ersetzen muss.“ „Aber dann wären die Männer doch direkt in unserem Haus“, rief Maro panisch wie verwundert. „Warum sollen wir es ihnen leicht machen, anstatt sie aufzuhalten? Wollen wir ihnen nicht Widerstand entgegen setzen, so gut wir können?“ Der alte Mann sah seinem Enkel ruhig in die Augen: „Unser Widerstand wird anderer Natur sein. Achte darauf, dass Du nicht an den Rand des Raumes gelangst und keinesfalls das Haus verlässt. Bleib immer in meiner Nähe, dann bist Du sicher.“
Maro kam nicht dazu, über die Worte seines Großvaters nachzudenken, denn bereits im selben Augenblick stürmten die Männer durch die Tür. Maro stellte sich neben seinen Großvater in die Mitte des Raumes. Zwei der Männer blieben in der Nähe der Tür stehen. Einer der beiden war von einer breiten Narbe gezeichnet, die vom linken Ohr bis zum Mundwinkel reichte. Die übrigen sechs Schwarzgekleideten rannten auf Maro und seinen Großvater zu. Als sie bis auf drei Schritte an sie herangekommen waren, fielen sie plötzlich ohne erkennbaren Grund zu Boden.
Ein Mann richtete sich auf und bewegte sich erneut Richtung Raummitte. Und wieder geschah das Gleiche. Es war, als würde er gegen eine unsichtbare Wand laufen. Ein anderer tastete die Stelle in der Luft ab, an der er abgeprallt war. Doch da war nichts. Eigentlich ist „abgeprallt“ nicht das richtige Wort, denn keiner der Männer stieß gegen etwas Hartes. Es war eher so, dass sie zu Boden gezogen wurden. Einer der Männer erhob sein Schwert und schlug gegen diese unsichtbare Wand. Das Schwert fiel mit lautem Krachen zu Boden. Nun nahm der mit der Narbe sein Gewehr, zielte auf den Großvater und drückte ab. Auch die Kugel konnte das Kraftfeld nicht durchdringen und landete drei Schritte entfernt von seinem Ziel auf einem Teppich.
„Alter Mann, noch versteckst Du Dich hinter Deinem Zauber. Doch irgendwann werden wir Dich ohne diesen erwischen. Dann entkommst Du uns nicht mehr“, brüllte der Narbige voller Zorn. „Du kannst mir nichts anhaben, selbst wenn Du direkt vor mir stündest“, erwiderte der Großvater gelassen. Der Kämpfer mit der Narbe wurde noch wütender: „Was redest Du da? Nie könntest Du gegen mich bestehen.“ Der alte Mann schmunzelte: „Wir können es gerne auf einen Versuch ankommen lassen, wenn wir Euch dann anschließend los sind.“ „Und wie stellst Du Dir das vor?“, rief einer der Männer. „Ich lasse einen von Euch in das Kraftfeld hinein. Nur ihn und sein Schwert. Er soll dann tun, was er vermag. Die Bedingung ist, dass alle übrigen in der Nähe der Wand bleiben.“
Der Mann mit der Narbe schien der Anführer zu sein. Er gab einem, der alle anderen im Raum um mindestens eine Kopflänge überragte, ein Zeichen. Die übrigen Männer traten einige Schritte zurück. Während der Riese langsamen Schrittes auf die Raummitte zuging, sprach der Großvater zu seinem Enkel: „Stell Dich hinter mich! Schau in die entgegengesetzte Richtung, so dass sich unsere Rücken gegenseitig berühren! Beweg Dich nicht und warte einfach ab!“ Der große Mann ging direkt auf den Großvater zu. Auf einmal gab es keine unsichtbare Wand mehr, die ihn zurückhielt. Der Kämpfer hob sein Schwert, zielte auf den Kopf des Großvaters und schlug zu.
Was nun geschah, versetzte die acht Männer in Erstaunen. So etwas hatten sie noch nie gesehen. Obwohl das Schwert direkt auf den Kopf des Großvaters zu schnellte, traf es nicht. Wie von einer unsichtbaren Kraft gelenkt, glitt das Schwert am Körper des Großvaters vorbei. Auch Maro war vom Geschehen fasziniert, obwohl er die Schläge des Kämpfers nicht direkt sehen konnte. Er bekam nur mit, wie das Schwert seitlich an ihm vorbeistreifte. Der Riese versuchte es erneut mit Hieben und Stichen von allen Seiten. Doch es war vergeblich. Das Schwert berührte weder den Großvater noch Maro. Völlig entmutigt ging der große Mann zu den anderen und sprach zum Anführer: „Was sollen wir nun tun? Wie können wir unter Deines Bruders Augen treten, ohne seinen Auftrag ausgeführt zu haben?“ „Ich weiß es nicht“, antwortete der mit der Narbe verärgert und ängstlich zugleich.
Nachdem die acht Männer davongeritten waren, stellte Maro fest: „Sie haben also im Auftrag gehandelt. Ihr wahrer Anführer war nicht unter ihnen. Es ist der Bruder des Narbigen.“ „Ich weiß“, entgegnete der Großvater. „Du kennst ihn?“, fragte Maro überrascht. „Ich habe ihn gesehen, ohne ihm je begegnet zu sein“, erklärte der Großvater. „Wie ist das möglich?“, verwunderte sich Maro. Der alte Mann erwiderte mit ruhigem Ton: „Vor einigen Jahren hatte ich eine Vision, in der ich die heutigen Ereignisse sah. Ich wusste, dass dies im 17. Jahr der Herrschaft von Reigen geschehen würde, welches die Menschen des Westens Anno Domini 1680 nennen. Der genaue Tag war mir jedoch nicht bekannt.“
„Wie konnte das alles geschehen, dieses unsichtbare Kraftfeld und dass uns das Schwert des Riesen nicht treffen konnte? Welche Magie hat das bewirkt?“, wollte Maro wissen. Der Großvater lächelte sanft: „Es hat mit dem zu tun, das sich dort befindet.“ Er wies mit seiner Hand auf eine alte Truhe, die rechts hinter ihm an der Wand stand. „Da drinnen befindet sich das Geheimnis, wonach die Männer gesucht haben. Die Truhe mit ihrem Inhalt erhielt ich von meinem Lehrmeister Takeo, bevor er starb. Er brachte mir alles bei, was ich heute vermag. Dazu gehören viele Dinge, welche andere Menschen für unmöglich erachten. Unsichtbare Kraftfelder zu errichten ist nur eines davon.“
„Darf ich mehr darüber wissen?“, fragte Maro neugierig. Der Großvater nickte: „Nun ist der Tag gekommen, an dem Du alles erfahren sollst. Und schon morgen werde ich beginnen, Dich alles zu lehren, was ich weiß und kann. Ich bin inzwischen alt geworden. Wenn ich diese Welt verlasse, sollst Du der Hüter des Geheimnisses sein und diese Truhe an Dich nehmen. Heute werde ich Dir vom Leben meines Meisters Takeo berichten. Du sollst wissen, was in der Vergangenheit geschehen ist und ihre Bedeutung für Gegenwart und Zukunft verstehen. Warte einen Moment, Maro!“
Der Großvater erhob sich und verließ den Raum. Nach einigen Minuten kam er mit einer Kanne und zwei Trinkgefäßen zurück. „Nehmen wir erst mal einen Tee zu uns.“ Er schüttete ein, beide nahmen ihr dampfendes Gefäß und nippten vorsichtig am heißen Getränk. Dann folgte ein Augenblick des Schweigens, den der Großvater nach einigen Minuten durchbrach. Er überreichte Maro ein gezeichnetes Bild und begann mit seiner Erzählung.
Heute tauchten plötzlich Fremde in seinem japanischen Heimatort auf. Was wollten die Leute in diesem verschlafenen Dorf auf der Insel Hokaido? Acht Männer kamen auf Pferden geritten. Sie waren allesamt schwarz gekleidet, trugen Helme und waren mit Schwertern bewaffnet. Fünf von ihnen hatten außerdem Gewehre, die übrigen drei einen Bogen mit Köcher und Pfeilen darin. Sie machten mitten im Ort halt und redeten miteinander, so leise, dass niemand der Dorfbewohner ihre Worte verstehen konnte. Währenddessen blieben sie auf ihren Pferden sitzen.
Maro hatte den Eindruck, dass sie ihn beobachteten. Er bekam schweißnasse Hände. Sein Herzschlag raste wie ein Pferd, das vor einem Waldbrand flieht. Die Erinnerungen an die Worte seines Großvaters bewirkten einen stechenden Schmerz in seinen Schläfen: „Eines Tages werden sie kommen. Es werden erprobte und gefährliche Kämpfer sein. Sie werden mit allen Mitteln versuchen, es sich zu holen. Niemals darf das geschehen! Sollte es in ihre Hände geraten, würden sie großes Unheil über unser Land bringen“.
Nun hatte Maro es eilig, nach Hause zu kommen. Hastig schwang er sich auf sein Pferd und ritt davon. Das Haus, in dem er mit seinem Großvater lebte, befand sich außerhalb des Dorfes inmitten eines Waldgebietes. Mit normalem Reittempo benötigte er eine knappe Stunde, um vom Dorf nach Hause zu gelangen. Heute sollte deutlich weniger Zeit verstreichen. Er trieb sein Pferd dermaßen an, dass Ross und Reiter schnaufend durch die Wälder zu fliegen schienen. Zwischendurch sah sich Maro immer wieder um. Er hatte das Gefühl, verfolgt zu werden, konnte jedoch niemanden entdecken. „Wahrscheinlich bilde ich es mir nur ein“, dachte er bei sich.
Zu Hause angekommen brachte Maro sein Pferd in den Stall und nahm den Sattel herunter. Er verzichtete jedoch darauf, sich weiter um das Pferd zu kümmern, wie er es sonst tat, und eilte schnell ins Haus. Gerade in dem Augenblick, als er die Tür schließen wollte, sah er von Weitem die acht schwarzgekleideten Männer heranreiten. „Sie sind gekommen, Großvater. Sie kommen, um es zu holen.“ „Maro, bitte verriegle nicht die Tür! Ich will nicht, dass sie eingeschlagen wird und ich sie anschließend ersetzen muss.“ „Aber dann wären die Männer doch direkt in unserem Haus“, rief Maro panisch wie verwundert. „Warum sollen wir es ihnen leicht machen, anstatt sie aufzuhalten? Wollen wir ihnen nicht Widerstand entgegen setzen, so gut wir können?“ Der alte Mann sah seinem Enkel ruhig in die Augen: „Unser Widerstand wird anderer Natur sein. Achte darauf, dass Du nicht an den Rand des Raumes gelangst und keinesfalls das Haus verlässt. Bleib immer in meiner Nähe, dann bist Du sicher.“
Maro kam nicht dazu, über die Worte seines Großvaters nachzudenken, denn bereits im selben Augenblick stürmten die Männer durch die Tür. Maro stellte sich neben seinen Großvater in die Mitte des Raumes. Zwei der Männer blieben in der Nähe der Tür stehen. Einer der beiden war von einer breiten Narbe gezeichnet, die vom linken Ohr bis zum Mundwinkel reichte. Die übrigen sechs Schwarzgekleideten rannten auf Maro und seinen Großvater zu. Als sie bis auf drei Schritte an sie herangekommen waren, fielen sie plötzlich ohne erkennbaren Grund zu Boden.
Ein Mann richtete sich auf und bewegte sich erneut Richtung Raummitte. Und wieder geschah das Gleiche. Es war, als würde er gegen eine unsichtbare Wand laufen. Ein anderer tastete die Stelle in der Luft ab, an der er abgeprallt war. Doch da war nichts. Eigentlich ist „abgeprallt“ nicht das richtige Wort, denn keiner der Männer stieß gegen etwas Hartes. Es war eher so, dass sie zu Boden gezogen wurden. Einer der Männer erhob sein Schwert und schlug gegen diese unsichtbare Wand. Das Schwert fiel mit lautem Krachen zu Boden. Nun nahm der mit der Narbe sein Gewehr, zielte auf den Großvater und drückte ab. Auch die Kugel konnte das Kraftfeld nicht durchdringen und landete drei Schritte entfernt von seinem Ziel auf einem Teppich.
„Alter Mann, noch versteckst Du Dich hinter Deinem Zauber. Doch irgendwann werden wir Dich ohne diesen erwischen. Dann entkommst Du uns nicht mehr“, brüllte der Narbige voller Zorn. „Du kannst mir nichts anhaben, selbst wenn Du direkt vor mir stündest“, erwiderte der Großvater gelassen. Der Kämpfer mit der Narbe wurde noch wütender: „Was redest Du da? Nie könntest Du gegen mich bestehen.“ Der alte Mann schmunzelte: „Wir können es gerne auf einen Versuch ankommen lassen, wenn wir Euch dann anschließend los sind.“ „Und wie stellst Du Dir das vor?“, rief einer der Männer. „Ich lasse einen von Euch in das Kraftfeld hinein. Nur ihn und sein Schwert. Er soll dann tun, was er vermag. Die Bedingung ist, dass alle übrigen in der Nähe der Wand bleiben.“
Der Mann mit der Narbe schien der Anführer zu sein. Er gab einem, der alle anderen im Raum um mindestens eine Kopflänge überragte, ein Zeichen. Die übrigen Männer traten einige Schritte zurück. Während der Riese langsamen Schrittes auf die Raummitte zuging, sprach der Großvater zu seinem Enkel: „Stell Dich hinter mich! Schau in die entgegengesetzte Richtung, so dass sich unsere Rücken gegenseitig berühren! Beweg Dich nicht und warte einfach ab!“ Der große Mann ging direkt auf den Großvater zu. Auf einmal gab es keine unsichtbare Wand mehr, die ihn zurückhielt. Der Kämpfer hob sein Schwert, zielte auf den Kopf des Großvaters und schlug zu.
Was nun geschah, versetzte die acht Männer in Erstaunen. So etwas hatten sie noch nie gesehen. Obwohl das Schwert direkt auf den Kopf des Großvaters zu schnellte, traf es nicht. Wie von einer unsichtbaren Kraft gelenkt, glitt das Schwert am Körper des Großvaters vorbei. Auch Maro war vom Geschehen fasziniert, obwohl er die Schläge des Kämpfers nicht direkt sehen konnte. Er bekam nur mit, wie das Schwert seitlich an ihm vorbeistreifte. Der Riese versuchte es erneut mit Hieben und Stichen von allen Seiten. Doch es war vergeblich. Das Schwert berührte weder den Großvater noch Maro. Völlig entmutigt ging der große Mann zu den anderen und sprach zum Anführer: „Was sollen wir nun tun? Wie können wir unter Deines Bruders Augen treten, ohne seinen Auftrag ausgeführt zu haben?“ „Ich weiß es nicht“, antwortete der mit der Narbe verärgert und ängstlich zugleich.
Nachdem die acht Männer davongeritten waren, stellte Maro fest: „Sie haben also im Auftrag gehandelt. Ihr wahrer Anführer war nicht unter ihnen. Es ist der Bruder des Narbigen.“ „Ich weiß“, entgegnete der Großvater. „Du kennst ihn?“, fragte Maro überrascht. „Ich habe ihn gesehen, ohne ihm je begegnet zu sein“, erklärte der Großvater. „Wie ist das möglich?“, verwunderte sich Maro. Der alte Mann erwiderte mit ruhigem Ton: „Vor einigen Jahren hatte ich eine Vision, in der ich die heutigen Ereignisse sah. Ich wusste, dass dies im 17. Jahr der Herrschaft von Reigen geschehen würde, welches die Menschen des Westens Anno Domini 1680 nennen. Der genaue Tag war mir jedoch nicht bekannt.“
„Wie konnte das alles geschehen, dieses unsichtbare Kraftfeld und dass uns das Schwert des Riesen nicht treffen konnte? Welche Magie hat das bewirkt?“, wollte Maro wissen. Der Großvater lächelte sanft: „Es hat mit dem zu tun, das sich dort befindet.“ Er wies mit seiner Hand auf eine alte Truhe, die rechts hinter ihm an der Wand stand. „Da drinnen befindet sich das Geheimnis, wonach die Männer gesucht haben. Die Truhe mit ihrem Inhalt erhielt ich von meinem Lehrmeister Takeo, bevor er starb. Er brachte mir alles bei, was ich heute vermag. Dazu gehören viele Dinge, welche andere Menschen für unmöglich erachten. Unsichtbare Kraftfelder zu errichten ist nur eines davon.“
„Darf ich mehr darüber wissen?“, fragte Maro neugierig. Der Großvater nickte: „Nun ist der Tag gekommen, an dem Du alles erfahren sollst. Und schon morgen werde ich beginnen, Dich alles zu lehren, was ich weiß und kann. Ich bin inzwischen alt geworden. Wenn ich diese Welt verlasse, sollst Du der Hüter des Geheimnisses sein und diese Truhe an Dich nehmen. Heute werde ich Dir vom Leben meines Meisters Takeo berichten. Du sollst wissen, was in der Vergangenheit geschehen ist und ihre Bedeutung für Gegenwart und Zukunft verstehen. Warte einen Moment, Maro!“
Der Großvater erhob sich und verließ den Raum. Nach einigen Minuten kam er mit einer Kanne und zwei Trinkgefäßen zurück. „Nehmen wir erst mal einen Tee zu uns.“ Er schüttete ein, beide nahmen ihr dampfendes Gefäß und nippten vorsichtig am heißen Getränk. Dann folgte ein Augenblick des Schweigens, den der Großvater nach einigen Minuten durchbrach. Er überreichte Maro ein gezeichnetes Bild und begann mit seiner Erzählung.
Samurai der goldenen Schlange
Dies
ist der große Samurai Takeo in jungen Jahren. Damals hatte er eine
schwarze Haartracht und trug einen Oberlippenbart. Als ich ihn
kennenlernte, war er bereits grauhaarig und vollbärtig. Wie
es für Samuraii
üblich war, trug
er in seinem Gürtel ein Katana und ein Wakizashiii.
Beide Schwerter hatte er gemeinsam mit der Schneide nach oben durch
den Gürtel gesteckt, in einem Winkel, der dem Gegner die Länge der
Klinge verbergen sollte.
Das Bild entstand kurz vor einem denkwürdigen Kampf. Niemand konnte Takeo bis zu diesem Zeitpunkt besiegen. Doch dieser Kampf sollte anders werden als alle, die er je bestritten hatte. Denn nun traf er auf einen ebenbürtigen Gegner. Allerdings hätte schon ein früherer Kampf für Takeo verhängnisvoll enden können. Die Narbe an seinem rechten Auge erinnert an dieses Geschehen. Aus dieser Auseinandersetzung stammte auch eine weitere tiefe Narbe oberhalb seines rechten Knies, die allerdings hinter seiner Kleidung für andere nicht erkennbar war. Auf diesen bedeutungsvollen Kampf werden wir später noch zurückkommen.
Beginnen wir nun mit der Geschichte von Takeo und Isamu, zwei glorreichen Samurai. Seit ihrer Kindheit waren sie die besten Freunde. Nichts konnte sie entzweien. Selbst härteste Herausforderungen vermochten sie nicht in die Knie zu zwingen. Sie hatten große Pläne, wollten große Taten vollbringen. Doch dann kam der Tag, der alles zunichtemachte. Der Tag der Katastrophe! An dem Tag geschah, was nie passieren durfte. Und die Folgen waren schwerwiegend. Einer war von Neid zerfressen, der andere versank in tiefste Schwermut. Für einen der beiden bedeutete es schließlich das Ende.
iDie japanische Samurai Kaste entstand im 12. Jahrhundert. Zu dieser Zeit entstand auch das japanische Shogunat, ein System militärischer Führer. Unter dem Shogun war die nächst niedrigere Hierarchie der Daimyo, lokale Herrscher, die mit europäischen Fürsten zu vergleichen sind. Die Samurai waren die militärischen Diener eines Daimyo. Das Wort „Samurai“ bedeutet „Diener“, oder auch „Begleiter“.
Das Bild entstand kurz vor einem denkwürdigen Kampf. Niemand konnte Takeo bis zu diesem Zeitpunkt besiegen. Doch dieser Kampf sollte anders werden als alle, die er je bestritten hatte. Denn nun traf er auf einen ebenbürtigen Gegner. Allerdings hätte schon ein früherer Kampf für Takeo verhängnisvoll enden können. Die Narbe an seinem rechten Auge erinnert an dieses Geschehen. Aus dieser Auseinandersetzung stammte auch eine weitere tiefe Narbe oberhalb seines rechten Knies, die allerdings hinter seiner Kleidung für andere nicht erkennbar war. Auf diesen bedeutungsvollen Kampf werden wir später noch zurückkommen.
Beginnen wir nun mit der Geschichte von Takeo und Isamu, zwei glorreichen Samurai. Seit ihrer Kindheit waren sie die besten Freunde. Nichts konnte sie entzweien. Selbst härteste Herausforderungen vermochten sie nicht in die Knie zu zwingen. Sie hatten große Pläne, wollten große Taten vollbringen. Doch dann kam der Tag, der alles zunichtemachte. Der Tag der Katastrophe! An dem Tag geschah, was nie passieren durfte. Und die Folgen waren schwerwiegend. Einer war von Neid zerfressen, der andere versank in tiefste Schwermut. Für einen der beiden bedeutete es schließlich das Ende.
iDie japanische Samurai Kaste entstand im 12. Jahrhundert. Zu dieser Zeit entstand auch das japanische Shogunat, ein System militärischer Führer. Unter dem Shogun war die nächst niedrigere Hierarchie der Daimyo, lokale Herrscher, die mit europäischen Fürsten zu vergleichen sind. Die Samurai waren die militärischen Diener eines Daimyo. Das Wort „Samurai“ bedeutet „Diener“, oder auch „Begleiter“.
(Quelle: www.akataiyou-no-nihon.com)
iiDas
Katana ging im 15. Jahrhundert aus dem Tachi
太刀
(langes
Schwert)
hervor und wurde ab Ende des 14. Jahrhunderts (frühe
Muromachi-Zeit)
traditionell von japanischen Samurai
verwendet, vor allem in Kombination (Daishō
大小,
groß-klein)
mit dem kurzen Wakizashi
脇指
(shōtō
小刀,
kleines
Schwert).
Das Katana ist ein zum Rücken hin gebogenes anderthalbhändiges
Schwert mit einer Klinge von über zwei Shaku Länge (das sind circa
60,6 cm) und einem Griff von unterschiedlicher Länge. Es wiegt
ungefähr 750 bis 1000 Gramm. Ein Schwert mit einer Klinge mit
weniger als zwei Shaku ist ein einhändiges Wakizashi (oder Shōtō
= Kurzschwert) und eine mit weniger als ein Shaku
ein Kampfmesser (Tantō,
Aikuchi,
Hamidashi).
(Quelle:
Wikipedia)
Bilder: © Tatjana Strauch
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