Der erste Teil von "Best of GLÜCK UND ERFOLG" ist recht gut angekommen. In der Amazon-Bestsellerliste
lag es bei den kostenlosen Ebooks Anfang März auf Platz 77, bei den
Ratgebern auf Platz 5 und in der Rubrik "Lebensführung" auf dem 2.
Platz.
Nun gibt es einen zweiten Teil, diesmal mit dem
Schwerpunktthema "Glauben und Spiritualität". Wie bei Teil 1 wurde für
dieses Ebook wieder eine Auswahl beliebter Beiträge aus diesem Blog
zusammengestellt.
Das umfangreichste Kapitel mit dem Titel "Was ist der Wille Gottes für Dein Leben?" wurde allerdings exklusiv für dieses Buch geschrieben. Gläubige und engagierte Christen sind bestrebt, ihr Leben nach dem Willen Gottes auszurichten. Aber was ist überhaupt der Wille Gottes? Hat Gott einen individuellen Plan für Dein Leben? Wie kannst Du den Willen Gottes erkennen? Das herauszufinden scheint nicht so einfach zu sein. Christen laufen oft zweifelnd und zeichendeutend durch die Gegend und versuchen dabei Gottes Willen zu „erraten“. Dabei ist die ganze Sache gar nicht so schwierig, wie es auf den ersten Blick den Anschein hat.
Das Ebook ist für 0,99 € bei neobooks, Amazon, iTunes und in vielen anderen Portalen erhältlich. Dort gibt es auch eine kostenlose Leseprobe.
Wir
sind in der Lage, uns neu zu erschaffen! Je nach Beschaffenheit
unserer Gedanken, Gefühle und Überzeugungen baut sich sich unser
Gehirn physisch um. Das Gehirn wiederum kann dann die Struktur und
die Funktionen unserer Zellen verändern. Was ich schon länger
geahnt hatte, wird nun endlich auch von wissenschaftlicher Seite
bestätigt.
Bei Pierre Franckh habe ich dazu einen interessanten Beitrag
gefunden. Wer den gesamten Text lesen möchte, der kann die Seite von
Pierre
direkt anklicken. Am Anfang steht dort einiges
zum Thema "Abnehmen". Wer das überspringen möchte, der
kann so lange scrollen, bis die rote Überschrift "Die Wandlung
aus biologischer Sicht" auftaucht. Hier nun einige Auszüge aus
dem genannten Text:
Das HeartMath Institute in Kalifornien erforschte die Auswirkungen
von reinen Gefühlen und Überzeugungen auf unser Erbgut (DNA). Die
Wissenschaftler Glen Rein und Rollin McCraty nahmen dazu
Untersuchungen an menschlicher DNA vor. Die Ergebnisse waren absolut
beeindruckend und nicht zu ignorieren. Obwohl alle Wissenschaftler
bis dato eine Wirkung von Gedanken auf die DNA bezweifelten, konnten
sie etwas beobachten, das es nach den bisherigen physikalischen
Gesetzen gar nicht geben durfte, aber inzwischen längst zu einer
wissenschaftlich belegten Tatsache wurde: Unsere Gedankenkraft hat
einen sehr tiefgreifenden Einfluss auf unsere DNA. ...
Der Zellbiologe Bruce Lipton, der an der medizinischen Fakultät
der Universität von Wisconsin und als Forscher an der Stanford
Universität arbeitete, bewies durch seine Studien, dass unser Denken
und Fühlen bis in jede einzelne unserer Zellen hineinwirkt. ... Denn
unsere DNA baut zwar unseren Körper auf, aber wir beeinflussen den
Aufbau unserer DNA und geben ihr die Richtung vor. Da die DNA
den Code zu unserem Bauplan enthält, können wir folgerichtig auf
unseren künftigen Bauplan Einfluss nehmen. Und zwar durch
unsere Gedanken, Gefühle und Überzeugungen. ...
Die moderne Hirnforschung hat aber nun etwas wesentlich
Tiefgreifenderes nachgewiesen, und zwar Folgendes: Bei länger
anhaltenden Gefühlszuständen kommt es zu einer Neuordnung der dafür
zuständigen Nervenzellverbindungen im Gehirn. Und das ist sehr
wesentlich. Denn dadurch entstehen neue Zuordnungen in dem dafür
zuständigen Bereich des Gehirns. Das Gehirn baut sich also um und
sendet andere Hormone und Neurotransmitter aus, sogenannte
Katecholamine, und verändert durch die permanente Ausschüttung von
Katecholaminen die Strukturen und die Funktionen von Organen. Das
heißt, das Gehirn reagiert zum Beispiel auf unsere Sorgen und
Ängste, auf Glücksgefühle und Euphorie – also auf alle unsere
Gefühle und Überzeugungen – und bringt unseren Körper durch die
Ausschüttung von anderen, neuen Katecholaminen dazu, sich zu
verändern. Inzwischen hat man nun nachgewiesen, dass sich durch
diese Signalstoffe sogar die Zellen verändern können. Bei
Gefühlen von Angst und ständiger Sorge werden vom Gehirn unter
anderem der Neurotransmitter Dopamin und das Stresshormon Kortisol
ausgesendet. Das Gehirn ist auf diese Weise sogar in der Lage,
ganze DNA-Sequenzen stillzulegen oder neue Genprodukte zu schaffen,
indem es Teile von anderen DNA-Strängen kopiert.
Unser Gehirn ist in der Lage, die Struktur und die
Funktionen unserer Zellen zu verändern. Und zwar ausgelöst
durch unsere Gedanken, Gefühle und Überzeugungen. Sobald die
Angstzustände nachlassen und wir vorrangig andere Gefühle
entwickeln, baut unser Gehirn den Körper wieder um. Unser Gehirn
ist also formbar, und wie wir später noch sehen werden, verändert
es sich sogar physisch, es wächst oder schrumpft, je nach
Beschaffenheit unserer Gedanken und Überzeugungen. Die wahren
Grenzen existieren nur in unserem Kopf. Wir alle kennen diesen
Spruch. Und das Wunderbare ist, dass wir mit dieser Aussage nicht
länger allein auf unseren Glauben oder auf reine Mutmaßung
angewiesen sind. Denn diese Aussage wird nun auch von der
Wissenschaft bestätigt.
"Die Wissenschaft weiß längst, dass die Gene auf die
Signale vom Gehirn reagieren. Diese Signale beeinflussen die Zellen
und bewirken eine Änderung der genetischen Kodierung."
(Bruce
Lipton, Zellbiologe)
Ja,
ich bin Fan der Wise Guys und finde, dass sie zu recht als die beste
Vocal-Pop-Band Deutschlands bezeichnet wird. Ich war auf ihrem
Konzert in Siegen im November 2012, auf dem davor ebenfalls und auch
für das kommende im November 2013 habe ich mir schon ein Jahr im
voraus eine Karte gekauft.
Nein, das hier soll keine gewöhnliche Rezension zu den beiden
Versionen der "Zwei Welten" werden. Die könnt Ihr woanders
lesen, z.B. bei Wikipedia,
Focus,
Web.de.
Oder noch besser, Ihr schaut Euch unter wiseguys.de
an, was die Band selbst darüber geschrieben hat. Ich möchte die
Sache ein wenig anders gestalten.
Im Mai 2012 erschien "Zwei Welten" als ein für die Wise
Guys übliches A-capella-Album. Im September wurde das Ganze dann als
instrumentiertes Album veröffentlicht. Die Songauswahl ist auf
beiden CDs nicht ganz identisch: Drei Titel der A-capella-CD sind
nicht auf der instrumentierten vertreten, dafür vier andere Songs,
die zuvor auf früheren Alben als A-capella-Version erschienen sind.
Ich nehme nun die Songs vom instrumentierten Album einzeln unter
die Lupe, vergleiche sie mit der jeweiligen A-capella-Fassung und
bewerte sie folgendermaßen:
0 = kannste vergessen
1 = nicht so besonders
2 = ganz passabel
3 = gut
4 = sehr gut
5 = das perfekte Meisterwerk
Die erste Zahl gilt jeweils für die A-capella und die zweite für
die instrumentierte Version. Ich habe auch Zwischenwerte vergeben,
ansonsten hätte ich die manchmal geringen qualitativen Unterschiede
nicht herausstellen können.
Die Sonne scheint mir auf den Bauch
Im Vergleich zu den
anderen Songs gehört das Lied zu den etwas schwächeren Titel. Die
A-capella Version finde ich durch den von Ferenc gesungenen Bass und
das gute Mouthdrumming grooviger. Das nette Bläserarrangement bei
der instrumentierten Fassung gleicht die Sache zum Unentschieden aus.
Song 2 : 2
Zwei Welten
Ein starker Song, in beiden Versionen. Bei
den Strophen kommt der gesungene Bass besser als der gespielte, und
das Mouthdrumming topt ebenfalls die realen Drums. Das wird durch die
Instrumental-Power im Refrain kompensiert. Dort gefällt mir
besonders die dynamische Overdrive-Gitarre. Unterm Strich deshalb
wieder ein Unentschieden.
Song 3,5 : 3,5
Gesamt 5,5 : 5,5
Ich bin aus Hürth
Aggro Hürth
Dieses Stück groovt in beiden
Versionen ordentlich. Mir gefällt die instrumentierte einen Tick
besser. Dort gibt es vielfältigere Harmonien (beim A-capella hängen
die Strophen ausschließlich auf dem E-Dur-Akkord) und die
Hintergrundeffekte sind cool (besonders ab 2 Min. 15). Der Text ist
eine witzige Parodie auf jugendliche Kuhkaff-Gangster, die sich für
harte Ghetto-Typen halten. Nach dem Konzert in Siegen meinte ich zu Sari, man würde merken,
dass ihm diese "Aggro-Hürth-Nummer" einen unglaublichen
Spaß macht. Er daraufhin augenzwinkernd: "Ja, stimmt - und
jetzt darf ich endlich mal zeigen, was ich wirklich kann!"
Sari und Udo
Wenn man Sari und mich so nett auf dem Foto sieht, könnte man
vielleicht meinen, wir wären alte Kumpels. Ganz so ist es nicht.
Eigentlich kenne ich Sari und seine Kollegen so richtig nur zu 50 % -
das heißt, ich kenne sie, sie mich aber nicht. Ist doch nett, dass
sie trotzdem mit mir reden, oder? Das Bild ist leider verwackelt. Das liegt daran, dass Eddie gerade
in der Nähe stand. Carmen war so aufgeregt, dass sie die Kamera
nicht mehr stillhalten konnte.
Song 3,5 : 4
Gesamt 9 : 9,5
Ich weiß nicht, was ich will
Nils' Stimme kommt gut,
aber ansonsten ist der Song keine Offenbarung. Als A-capella
vielleicht noch ganz nett, erreicht er mich instrumentiert nicht
wirklich. Besser finde ich, dass nur in den Strophen nach dem G-Dur
Grundakkord ein H-Moll anstelle des D-Dur gespielt wird. Aber das
sind Peanuts und interessiert am Rande höchstens komponierende oder
arrangierende Musiker. Auf jeden Fall reisst es das nicht hoch.
Song 2 : 1,5
Gesamt 11 : 11
Lauter
Dynamisches Stück. Wegen der rockigen
Stromgitarre gibts 'nen halben Punkt mehr für die instrumentierte
Version.
Song 3 : 3,5
Gesamt 14 : 14,5
Tanzen im Regen
Ein eher unauffälliger Song,
aber sonst ganz nett. Mouthdrumming gefällt mir besser als das
Schlagzeug.
Song 3 : 2,5
Gesamt 17 : 17
Deutsche Bahn
Der Song macht einfach Spaß!
Der Text ist witzig und Sari passt als Leadsänger wie die Faust aufs
Auge. Das Stück swingt, was das Zeug hält. Zwei kleine Unterschiede
sind mir erst aufgefallen, als ich mir für diesen Beitrag beide
Versionen mehrmals direkt hintereinander angehört habe:
Instrumentiert ist die Tonart nicht E-Dur, wie beim A-capella,
sondern einen Halbton tiefer. Außerdem ist die BPM-Rate einen Tick
geringer (d.h. das Tempo läuft ein wenig langsamer). Aber im Grunde
ist das wurscht, weil es so oder so sehr gut klingt. Das
Big-Band-Arragement - besonders die Bläser - finde ich so genial,
dass es für die instrumentierte Version noch ein halbes Pünktchen
mehr gibt. Das hätte selbst Tommy Dorsey nicht besser hingekriegt.
Song 4 : 4,5
Gesamt 21 : 21,5
Nach Hause
Dän und Udo
Ein schöner Song, den Dän sehr gefühlvoll rüberbringt. Der Text ist ausdrucksstark. Bei der instrumentierten Version
gefällt mir besonders gut, dass der Refrain immer zweistimmig gesungen wird, was
bei der A-capella Version nur ganz zum Schluss der Fall ist. Ansonsten sind beide Versionen gleich gut, deshalb unentschieden.
Das Bild
mit Dän (der an diesem Tag Geburtstag hatte) und mir ist ein wenig
verwackelt. Eddi ging an uns vorbei und da konnte Carmen sich nicht
mehr richtig konzentrieren.
Song 3,5 : 3,5
Gesamt 24,5 : 25
Schönen guten Morgen
Das Video dazu ist zum
Brüllen - mindestens genauso lustig wie "Ich bin aus Hürth"
- schauspielerisch guter Slapstick. Die Strophen sind sehr seicht und
dann rockt das Stück im Refrain richtig ab (wohlgemerkt bei der
A-capella Version). Dadurch entsteht ein ulkiger Kontrast innerhalb
des Songs.
Kurz bevor die instrumentierte Fassung erschien,
stellte ich mir in meiner Fantasie vor, wie der Sound mit den
Instrumenten klingen könnte. Als der Song dann wirklich draußen
war, war ich vom Refrain ein wenig enttäuscht. Da hätte man mehr
daraus machen können. Schauen wir uns dazu mal die Drums an
(Achtung, für Nichtmusiker wird's nun kompliziert! Wer keinen Bock
darauf hat, kann den Absatz ja überspringen):
A-capella wird in jedem zweiten Takt per Mouthdrumming
jeweils mit zwei Viertelnoten die "Drei" (also die Worte
"zu", "ruh", "wach" und "Krach")
und direkt danach die "Vier" betont. Die imitierte Snare
kommt dabei ziemlich wuchtig rüber. Das rockt! Bei der
instrumentierten Version fehlt genau dieser Effekt, denn der Drummer
lässt die "Vier" komplett weg. Die Takte 10 und 12 haben
zwar einen "Doppelschlag" (in der gesangfreien Phase nach
"Morgen"), das hat aber durch die unterschiedlichen
Notenwerte eine andere Wirkung (auf der"Drei" liegt nur
eine Achtel und der zweite Schlag kommt dann entsprechend früher).
Die knallige Wirkung der A-capella Aufnahme hätte man nicht nur
beibehalten, sondern mit den Instrumenten sogar noch verstärken
können. Ich hätte die Snare so richtig krachen lassen, am besten
mit beiden Sticks gleichzeitig auf "Drei" und auf "Vier",
ordentlich Hall und etwas Echo draufgelegt, die
Delay-Verzögerungszeit ziemlich kurz eingestellt bei nur einem
Repeat. So in etwa. Die genauen Einstellungen kann man im Tonstudio
austüfteln.
Das war nur ein Detail. Es gäbe noch mehr
Möglichkeiten zum Optimieren, aber das würde hier den Rahmen
sprengen. Natürlich entspringen diese Vorstellungen meinem
subjektiven Geschmack. Und das könnt Ihr, liebe Wise Guys, ja
durchaus anders sehen. Seht mein Geschreibsel einfach als Feedback.
Meine Lobeshymnen kommen übrigens später noch.
Song 3,5 : 2,5
Gesamt 28 : 27,5
Radio
Dieser "eingewechselte" Song
stammt ursprünglich vom 2006 erschienenen gleichnamigen Album.
Damals gefiel er mir schon recht gut. Nun bekommt er nun durch die
gelungene Instrumentierung noch eine Portion mehr Drive. Sehr schönes
Stück!
Song 3 : 4
Gesamt 31 : 31,5
Das war nicht geplant
Nils und Udo
Klasse Nils! Du hast so viel Gefühl in diesen Song reingepackt
und Dich damit selbst übertroffen. Beide Versionen sind richtig gut
gelungen. Beim Live-Konzert klang es so ähnlich, wie auf dem
instrumentierten Album. Die Wise Guys sind hier nur zu dritt
aufgetreten: Nils als Leadsänger, Dän an der Gitarre, und Eddi hat
Mandoline gespielt. Manchmal ist weniger mehr. Das Lied ist ein Beispiel dafür, wie
man auch mit einer relativ schlichten Instrumentierung eine tolle
Atmosphäre zaubern kann. Der letzte Teil lässt das Stück durch den
dreistimmigen Gesang sehr wohlig ausklingen.
Das Bild mit Nils ist ausnahmsweise mal
nicht verwackelt, denn Eddie war diesmal irgendwo anders.
Song 4 : 4
Gesamt 35 : 35,5
Tief im Süden
Ich liebe diesen Song! Der Text ist
grandios. Hier der Refrain:
"Eine andere Welt, eine andere Zeit.
Die Sonne
gibt den Takt an, der Himmel ist weit.
Die Kunst zu leben, ohne zu
ermüden.
Tief im Süden.
Eine andere Welt, ein anderes
Land.
Total entschleunigt, völlig entspannt.
Keine Show, kein
Getue, keine Plattitüden.
Tief im Süden."
Das ist stark! In den Strophen findet man tolle Sätze
wie "Als ob jeder jedem und keiner keinem was schuldet."
oder das Wortspiel "Lass uns so schnell wie möglich wieder
langsam werden."
Lieber Dän, hier ist Dir ein verbales Meisterwerk
gelungen! Und damit nicht genug! Melodie, Gesang, Harmonien, Rhythmus
- alles passt hervorragend zusammen und versetzt regelrecht in eine
"mediterane Stimmung". Ich bin vor vielen Jahren im
Dezember mehrere Tage mit dem Auto die spanische Mittelmeerküste
entlanggefahren. Zu dieser Jahreszeit waren dort keine Touristen
unterwegs. Es war so schön entspannend, in einem Fischerdorf im Café
zu sitzen und den Einheimischen bei ihren Tätigkeiten oder beim
Spielen zuzusehen. Diese Bilder werden in mir wach, wenn ich das Lied
höre. Beide Versionen sind super - ein Unentschieden auf extrem
hohen Niveau.
Song 4,5 : 4,5
Gesamt 39,5 : 40
Nur für dich
Anfang 2008 kam Nils Olfert zu
den Wise Guys, weil sein Vorgänger Clemens Tewinkel sich beruflich
verändern wollte. Nils passt hervorragend in die Band und ist
stimmtechnisch sogar der etwas bessere Sänger. Es gibt allerdings
einen Song, bei dem ich Clemens vermisse. "Nur
für dich" war einfach sein Ding! Auf der
Bühne ließ er seine herrliche Mimik spielen: Zu Beginn des Liedes
schaute er so traurig, dass man ihm am liebsten ein Eis gekauft
hätte, damit er nicht zu weinen anfängt. Von depressiv und
verzweifelt, ändert sich später seine Physiognomie in
"zornig-selbstbewusst" und ganz zuletzt in
"verachtend-verarschend". Instrumentiert finde ich das
Stück recht gut gelungen, aber die alte Version aus dem Album "Wo
der Pfeffer wächst" hat meiner Meinung nach noch mehr
"Atmosphäre".
Song 4 : 3
Gesamt 43,5 : 43
Mein Morgen am Meer
Ein schöner Song, fast
so gut wie "Tief im Süden", womit er auch in gewisser
Weise "verwandt" ist. Ein leichtes Plus für die
instrumentierte Version. Abermals steigen viele Bilder in mir auf.
Diesmal erlebe ich nicht die Fahrt an der spanischen Küste, sondern
meine vielen Urlaube auf den Nordseeinseln. Auch hier hat Dän wieder
einen tollen Text geschrieben. Hier meine Lieblingsstelle:
"Der Wind frischt auf und pustet mir den Staub aus
den Gedanken,
und gibt mir das Gefühl er hebe unsichtbare
Schranken,
und nach langer Zeit krieg ich es erstmals wieder
hin
an den Weg zu glauben, auf dem ich gerade bin."
Song 3,5 : 4
Gesamt 47 : 47
Jetzt ist Sommer
Das Lied aus dem Album "Ganz
weit vorne" ist der Hit der Wise Guys überhaupt. Jedes Mal,
wenn er Live gesungen wird, steht das Publikum auf und feiert den
Song singend, klatschend und tanzend. Er macht einfach gute Laune.
Bei einer solch guten Stimmung überhört man auch gerne den weniger
gelungenen äquivoken Reim (mit den homophonen Endsilben von
"Gummiboot" und "Hausverbot"). Da gibt es
wirklich Schlimmeres, wie z.B. ein bekannter Hit von Wolfgang Petry,
über dessen Wortakrobatik sich Dän vor Jahren mal lustig gemacht
hat. Worüber ich allerdings nicht hinwegsehe, ist die Verhunzung der
neuen Version. Die Instrumentierung ist total lahmarschig. Die Stimme
des sonst echt hervorragenden Dän klingt so lustlos, als hätte
jemand ihn breitgeschlagen, das Lied gegen seinen Willen aufzunehmen,
weil es unbedingt mit aufs Album sollte. Wenn ich die "Zwei
Welten" höre, überspringe ich das Stück meistens und behalte
es lieber so im Ohr, wie ich es von früher
her kenne.
Song 4 : 1
Gesamt 51 : 48
Jetzt ist deine Zeit
Wow! Der Song ist in der
A-capella Version wahrhaft meisterlich! Wie die Wise Guys nur mit dem
Einsatz ihrer Stimmen einen solchen Sound hinbekommen - einfach
faszinierend! Natürlich weiß ich, dass man im Studio mithilfe von
Kompressor und Soundeffekten einiges optimieren kann. Ein solch
hervorragendes Ergebnis kann man aber nicht erzielen, wenn die Sänger
nichts taugen. Scheiße bleibt auch dann Scheiße, wenn man es mit
Goldfarbe besprüht und ein Blümchen reinsteckt. Hier kommt beides
zusammen, was man für ein außergewöhnliches Resultat benötigt:
sehr gute Stimmen und sehr gute Technik.
Dieses Stück ist mein persönlicher Lieblingssong der
"Zwei Welten" A-capella. Ich gebe ihm daher die
Höchstwertung von 5 Punkten. Wenn überhaupt, dann gibt es nur eine
Randerscheinung, die ich als nicht perfekt ansehe: Das Panorama des
Mouthdrumming ist extrem (wandert zwischen dem rechten und dem linken
Kanal hin und her) und der Phaser-Effekt ist sehr stark. Hört man
den Song mit Kopfhörern, ist das "too much". Aber das kann
dem gewaltigen "Gänsehautpotential" nichts anhaben. Leider
finde ich die instrumentierte Version nicht so gut gelungen. Es ist
eine Art Syntie-Pop-Mix mit viel "Erasure", ein wenig
"Depeche Mode" und ein paar Zutaten anderer 80er Bands des
Genres. Das hört sich aber alles wie gewollt und nicht gekonnt an.
Es klingt irgendwie "flach" und passt meiner Meinung nach
überhaupt nicht zu den Wise Guys.
Eddi und Udo
Es gibt es sogar das Buch zum Lied. Eddi erzählt im Paperback
"Jetzt
ist deine Zeit - Mein Weg, das Leben zu genießen"
von den spirituellen Melodien seines Lebens, von Sinnsuche und vom
Leben im Jetzt. "Der Fingerabdruck Gottes ruht auf allem, was
einem begegnet." Eine bemerkenswerte Aussage vom Leadsänger
dieses Titels.
Wieso ist das Bild mit Eddi und mir eigentlich nicht verwackelt?
Song 5 : 1
Gesamt 56 :49
Seemann
Ferenc hatte im Dezember seinen
letzten Auftritt mit den Wise Guys. Als ich ziemlich genau vor einem
Jahr von dem anstehenden Ausstieg des begnadeten Bassisten erfuhr,
hatte ich sogar den Gedanken, mich selbst als Nachfolger zu bewerben.
Ich hab es dann doch nicht getan. In der Vergangenheit hatte ich
einige musikalische Projekte, doch in den letzten Jahren war in
dieser Hinsicht Sparflamme. Bei einer ernsthaften Bewerbung wäre ich
mir so vorgekommen, als wollte ich bei einer Mannschaft mit
Champions-League-Ambitionen als Mittelfeldspieler mitmischen, wäre
selbst aber vor zwei Jahren das letzte Mal in der 3. Liga
eingewechselt worden, bei Arminia Bielefeld oder so. Für den 1. FC
Köln könnte es vielleicht noch reichen. Aber aufgrund von
"Trainingsrückstand" und "fehlender Spielpraxis"
bekäme ich sicherlich nie beim FC Bayern oder dem BVB ein
Probetraining. Aber zu diesen Clubs würde ich ja sowieso nicht
gehen, dann lieber zu Schalke.
Die Wise Guys haben sich für den Italiener Andrea
Figallo entschieden. Der hat aber nicht in der "Serie A",
sondern in der "Premier League" gespielt. Sein früheres
Team, die Flying Pickets, war in den 80ern sogar "Meister"
(Nr. 1 mit "Only
You"). Das war aber vor seiner Zeit.
Zuletzt ging es für ihn und seine Mannschaft vielleicht höchstens
um den "Klassenerhalt". Von daher war für Andrea der
Wechsel zu den Wise Guys sicherlich ein Karrieresprung. Doch er ist
alles andere als ein Nobody und hat bewiesen, dass er musikalisch
einiges draufhat, sei es als Bass bei Bobby McFerrins Projekt
VOCAbuLarieS
oder als Dirigent des Don
Camillo Chores.
Hoffentlich wird Andrea von den Fans der Wise Guys
angenommen, denn der Schatten des genialen Ferenc Husta ist
riesengroß. Es lässt sich wahrscheinlich gar nicht vermeiden, dass
Andrea an Ferenc gemessen wird und man die beiden miteinander
vergleicht. Das könnte ein Problem werden, muss es aber nicht
unbedingt. Andrea hat andere Stärken und sollte diese irgendwie zur
Geltung bringen können. Dafür braucht er einen Freiraum, den die
anderen Bandmitglieder ihm verschaffen sollten. Vielleicht wäre es
klug für die Wise Guys, öffentlich zum Ausdruck zu bringen, dass
Andrea nie ein zweiter Ferenc sein wird, dafür aber auf seine eigene
Art gut ist. Es könnte seinen Integrationsprozess, bei dem die
Anerkennung der Fans wichtig ist, erleichtern. Aber die Wise Guys
wissen sicherlich, wie sie mit dieser Aufgabenstellung umgehen
müssen. Bei Nils hat das ja auch hervorragend geklappt. Und der neue
Mann wird das sicherlich ebenfalls packen. Caro Andrea, ti auguro
tanto successo e buona fortuna! (Das letzte Wort ist keine Anspielung
auf den Fußballclub der "verbotenen Stadt", in der das
Bier so schmeckt, wie es heißt).
Ferenc Husta
Und was macht Ferenc nun, nachdem er die Koffer gepackt
hat? Er fährt zur See, wie er uns im letzen Lied der CD mitteilt.
Ihn packt "die Sehnsucht nach Stürmen und Meer", und er
singt "der Wind treibt mich mit Macht hinaus". Seine arme
Frau muss sich mit "wenn die Zeit reicht, dann werd ich dir
schreiben" begnügen. Aber dann verrät er in einem Nebensatz,
dass er nur die "Rheinautofähre von Niederdollendorf nach
Godesberg" fährt. Tja, Ferenc, erwischt! Die ganze Aktion war
also nur ein Trick, um Dich von zu Hause loszueisen. Von Godesberg
nach Essen sind es gerade mal 100 Kilometer. Du könntest locker nach
einer Wochenschicht nach Hause fahren, um dann wenigstens zwei Tage
mit Deiner Frau zu verbringen.
Wer beim Hören einfach mal den ansonsten netten Gag
mit der "Rheinautofähre" ignoriert, bekommt ein echtes
"Hamburger-Hafen-Feeling". Beide Versionen kommen
authentisch rüber, doch der "Shantychor" gefällt mir
besser als die "Hafenkneipenband".
Song 3 : 2
Gesamt 59 : 51
Fazit:
Beide Teile der "Zwei Welten"
gefallen mir sehr gut. Nach den ersten 14 Songs lagen sie noch
gleichauf. Dann hat sich aber doch A-capella klar abgesetzt, was an
den zwei "instrumentierten Aussetzern" lag.
Im Vorfeld habe ich den Vergleich mit anderen Fans in meinem
Umfeld diskutiert. Dabei habe ich festgestellt, dass die meisten
unter ihnen A-capella noch wesentlich deutlicher bevorzugen, als das
bei mir der Fall ist. Die Wise Guys sind eine A-capella Band.
Als solche kennen und lieben wir sie. Mit diesem Erkennungsmerkmal
sind sie äußerst erfolgreich geworden. Wäre das instrumentierte
Album zu Beginn ihrer Karriere erschienen, hätten sie wohl kaum das
große Feld der Bedeutungslosigkeit verlassen. Doch mit ihrer
Fähigkeit, gute A-capella Musik auf humorvolle Weise zu
präsentieren, haben sie die passende Marktnische gefunden, in der
sie mittlerweile die Pole-Position besetzen. Jetzt, wo sie berühmt
und erfolgreich sind, dürfen sie etwas ausprobieren, ohne dass es
ihrer Beliebtheit einen Abbruch tut. Das haben sie mit "Zwei
Welten" getan, und das ist auch okay so.
Und wenn Euch Wise Guys in ein paar Jahren ein neues Experiment
einfällt - dann nur zu! Probiert aus und habt Spaß dabei! Der wahre
und dauerhafte Erfolg kann aber nur in Eurer Kernkompetenz
liegen - und die ist und bleibt A-capella!