Heute nun der Bericht der zweiten Initiative, die ebenfalls von uns unterstützt wird. Am 12. Januar machte sich Eduard mit seinen Mitstreitern Jan und Artjom auf den Weg in die Ukraine. Die in der Ukraine benötigten Decken, warme Kleidung, Hygieneartikel, Lebensmittel und weitere Artikel inklusive vieler Weihnachtspäckchen wurden in den Transporter verladen und los ging's.
Am folgenden Abend erreichten Eduard, Jan und Artjom Kiew. Sie konnten in der dortigen Gemeinde übernachten und Vorbereitungen für die nächsten Tage treffen, wie Lebensmittel, die sie zuvor gekauft hatten, in Pakete packen. Da die zusätzlichen Einkäufe nicht mehr in den Transporter passten, beluden sie in Kiew ein weiteres Fahrzeug.
Auch in den nachfolgenden Tagen hatten die Helfer eindrucksvolle Erlebnisse. In einem Pflegeheim haben sie Obst, Kekse und andere Süßigkeiten verteilt, welche die Menschen dort sonst nur sehr selten bekommen. Alle haben sich gefreut und manche haben vor Freude geweint.
Nicht nur Hilfsgüter wurde verteilt, Eduard, Jan und Artjom haben die Menschen in Not auch tatkräftig unterstützt. Für zwei Familien haben sie Holz klein gehackt und ihre kleinen Holzstapel wieder aufgefüllt.
Sehr beeindruckend waren auch die Erfahrungen im Kriegsgebiet. An Stellen im Freien wie einer Bushaltestelle, einer Kreuzung, einer Sackgasse und einer Freifläche, an der etwas Ruhe war, wurden Lebensmittelpakete und Hygieneartikel verteilt. Eduard, Jan und Artjom sind engagierte Christen. Ihnen ist es wichtig, ihre humanitäre Hilfe damit zu verbinden, den Menschen von der Liebe Gottes zu erzählen und ihnen Hoffnung zu machen. "Durch Gottes Gnade konnten wir den Menschen, die seit zwei Jahren im Krieg leben, ein Lächeln ins Gesicht zaubern", berichtet Eduard. Sehr dankbar ist er für seine "Glaubensgeschwister", welche in ihrem Ort geblieben sind, obwohl sie die Möglichkeit gehabt hätten, diesen zu verlassen. "Sie kümmern sich um die Menschen vor Ort und machen einen unglaublich wichtigen und gleichzeitig harten Job", bemerkt Eduard und appelliert gleichzeitig an seine in Deutschland lebenden Freunde: "Betet, dass ihnen nie die Kraft ausgeht!"
In Torezk, welches in der Nähe von Donezk liegt, besuchten sie einige Familien, deren Wohnungen und Häuser durch Raketenangriffe zerstört wurden. Sie leben seit ungefähr eineinhalb Jahren ohne fließendes Wasser und nutzen Regenwasser, um sich zu waschen. Auch Strom steht ihnen nur gelegentlich und wenn, nur kurzzeitig zur Verfügung. Die Familien leben teilweise schon seit einem bis eineinhalb Jahren in Kellern, um sich zu verstecken.
"Wir fahren wieder nach Hause, aber unser Geschwister und die Menschen vor Ort leben weiter in Angst und in der Ungewissheit, was morgen sein wird", kommentierte Jan am Tag vor ihrer Rückreise. Er ist aber auch dankbar für die Bewahrung und die Möglichkeit, die Menschen in der Ukraine, die unter schwierigen Umständen leben, zu unterstützen und zu ermutigen. Und Eduard fügte hinzu: "Vergesst diese Menschen bitte nicht!"
Verteilung von Hilfsgütern im Kriegsgebiet