Donnerstag, 19. Januar 2017

Die Welt des anderen verstehen oder doch lieber Recht haben?

Viele neigen dazu, eine Erfahrung, die ihr eigenes Leben bereichert und verändert hat, anderen Menschen als Allheilmittel anzupreisen. Wenn ich jemandem ein Kleidungsstück von mir gebe, wird es ihm aber nur dann passen, wenn diese Person ungefähr die gleiche Größe und einen vergleichbaren Körperumfang hat wie ich. Ist das nicht der Fall, ist ihm meine Kleidung entweder zu groß oder zu klein. Genauso lassen sich unsere Erfahrungen auch nicht beliebig auf andere Menschen übertragen.

Wie sieht es denn aus, wenn sich meine Welt von der anderer Leute unterscheidet. Natürlich halte ich meinen Standpunkt für richtig - aber das tun die anderen auch! Jeder kann und darf an seiner Überzeugung festhalten. Problematisch wird es erst, wenn ich die unterschiedlichen Ansichten nicht mehr respektiere. Dazu hat Fred Kofman mal etwas Interessantes gesagt: "Der aufrichtige Wunsch, den anderen zu verstehen, seine Welt zu entdecken und in diese Einlass zu finden, entsteht aus Werten wie Demut und Respekt. Die Fähigkeit, aufmerksam zu sein, ist umgekehrt proportional zur Notwendigkeit, Recht zu haben. Je mehr wir bemüht sind, zu beweisen, dass wir Recht haben, desto weniger Energie bleibt uns, um herauszufinden, was die anderen beizutragen haben."

Also, dann auf ein respektvollen Miteinander!

Foto: © Fionn Große / PIXELIO

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