Dieses Spiel fand in Hessen statt. Nach Ablauf der regulären Spielzeit am 27.01.2008 stand es 2:1 für die SPD. Alle Treffer fielen durch Eigentore. Diese drehte das Spiel in der Nachspielzeit zugunsten der CDU. Ja genau, nicht die CDU hat das Spiel gedreht, sondern die SPD durch zwei weitere Eigentore von Ypsilanti.
Nach dem Schlusspfiff gab es ein gellendes Pfeifkonzert der
Zuschauer. Einige wenigen Anhänger im CDU-Fanblock schwenkten ihre
Fahnen und freuten sich über den Sieg ihrer Mannschaft. Von den
überwiegend neutralen Zuschauern in der Hessen-Arena wurden diese aber
kaum wahrgenommen. Fast alle waren sich darüber einig: Keine der
Mannschaften hätte den Sieg verdient gehabt, denn beide spielten wie
Absteiger.
Nach einer farblosen ersten Halbzeit ging es mit 0:0 in die Kabine.
Was die Akteure in der zweiten Spielhälfte boten, war teilweise
unzumutbar: extrem viele Fehlpässe, gravierende Probleme bei der
Abstimmung, grobe Fouls und massenweise Geschenke an den Gegner, die in
den bereits erwähnten Eigentoren gipfelten, bestimmten den Spielverlauf.
Auch die Einwechselung von Thorsten Schäfer-Gümbel für die SPD kurz
vor Ende des Spiels, änderte nichts mehr an der katastrophalen
Niederlage seiner Mannschaft. Obwohl er als Edel-Reservist bisher nur
auf der Ersatzbank saß, sollte er in den letzten Minuten als Spielmacher
im offensiven Mittelfeld das Ruder noch einmal herumreißen. Eine
Aufgabe, die ihn hoffnungslos überforderte.
Bleibt zu hoffen, dass uns solche Gurkenspiele in Zukunft erspart
bleiben. Ansonsten spielen die Mannschaften vielleicht bald vor leeren
Rängen. Soweit der Spielbericht - ich schalte zurück in die
angeschlossene Sendezentrale.
Die SPD ist innerhalb eines Jahres von 36,7 % auf 23,7 % gestürzt.
Die CDU bekam ihre Quittung ja bereits vorher, denn sie hat ihre
Eigentore ja auch schon eher geschossen: Von 48,8 % bei der Wahl 2003
fiel sie 2008 auf 36,8 %. Die einen verloren also 13 und die anderen 12
Prozentpunkte. Eine Signalwirkung ist allerdings äußerst interessant:
Die FDP verbesserte sich von 7,5 % bei der Wahl 2008 auf 16,2 %, die
Grünen machten aus 9,4 % immerhin 13,7 %. Eine bemerkenswerte Tendenz,
die noch krasser ausfällt, wenn man sich mal ansieht, was in den letzten
10 Jahren passiert ist. 1999 erreichte die FDP 5,1 % und die Grünen 7,2
%. Obwohl die Linkspartei zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht vertreten
war und sich inzwischen auch ihren Teil vom Kuchen abgeschnitten hat,
erzielte die FDP mehr als das Dreifache und Die Grünen knapp das Doppelte ihres damaligen Ergebnisses.
Falls die beiden große Parteien auch in Zukunft weiter so einen
großen Mist bauen, können wir uns möglicherweise bald auf vielleicht
völlig neue Konstellationen freuen. Es ist schon vieles in der
Geschichte passiert, was man vorher für unmöglich hielt. Wer weiß,
vielleicht gibt es ja in 4 oder 8 Jahren eine Regierungskoalition aus
FDP, den Grünen und einer Partei, die heute vielleicht noch gar nicht
existiert - und Arminia Bielefeld wird Deutscher Meister!
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